Mit 15 Syrern, Türken und Palästinensern, versteckt im Laderaum eines Transporters, raste ein Schlepper der Polizei im Burgenland davon - bis ein schwerer Unfall geschah.
Dramatische Szenen spielten sich Dienstag gegen 6 Uhr in der Früh auf dem Grenzübergang bei Horitschon im Bezirk Oberpullendorf ab. Als Polizisten einen blauen Kastenwagen kontrollieren wollten, stieg der Lenker aufs Gas. Im Höllentempo brauste er davon, die Beamten hinterher.
Stoppschild überfahren
Nach einer fast sieben Kilometer langen Verfolgungsjagd dürfte der flüchtende Fahrer im dichten Morgennebel mitten in Horitschon die Orientierung verloren haben. „Vor unsere Schule hat der Lenker eine Stopptafel überfahren. Zum Glück war noch kein Unterrichtsbeginn und niemand auf der Straße“, schildert ein Anrainer entsetzt.
An der Kreuzung Bachgasse/Feldgasse donnerte der Kastenwagen gegen einen Gartenzaun. „Plötzlich krachte es. Im ersten Moment dachte ich, die Müllabfuhr ist bei der Arbeit. Dann sah ich schon das Blaulicht der Einsatzkräfte“, berichtet der betroffene Hausbesitzer.
15 Migranten an Bord
Zu Fuß setzte der Unfalllenker die Flucht fort. Während der Schlepper nach Ungarn zurückwollte, wurden 15 Flüchtlinge im Laderaum seines Transporters entdeckt. Sechs der Syrer, Türken und Palästinenser erlitten beim Crash Verletzungen, der Rettungsdienst brachte die Patienten in die Spitäler Oberpullendorf und Eisenstadt.
Den geflohenen Schlepper, einen 22-jährigen Türken, und den Komplizen (46) in einem Begleitfahrzeug konnte die Polizei rasch festnehmen. „Die sichergestellten Handys der Täter werden nun ausgewertet“, so die Ermittler.
Transporter im Graben
Gegen 9.30 Uhr ging der Polizei der nächste Schlepper ins Netz. Der Täter hatte 19 Migranten in einen gelben Kastenwagen gepfercht. Bei einem Wendemanöver auf einem Güterweg in Lutzmannsburg rutschte der Transporter in den Graben. Der 35-Jährige lief davon, wenig später klickten für ihn die Handschellen.
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