Dramatische WHO-Studie

Tausende Hitzetote: Klimagipfel wichtiger denn je

15.000 Tote in diesem Jahr durch die Klimakrise alleine in Europa: Ein dramatischer WHO-Bericht erschüttert die Klimakonferenz in Ägypten.

Seit Sonntag verhandeln die Vertreter aus knapp 200 Ländern über die Zukunft des Klimas. Doch während etwa 45.000 Teilnehmer der 27. „Conference of the Parties“ (COP27) umgeben von Sandstränden in der Stadt Scharm el-Scheich auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel die Klimaziele ausdiskutieren, veröffentlicht die WHO die schockierenden Auswirkungen der Erderwärmung.

Denn der Klimawandel ist schon weit fortgeschritten, die 1,5-Grad-Grenze des Pariser Klimaabkommens könnte bereits in den nächsten Jahren überschritten werden.

Die Weltklimakonferenz COP 27 in Ägypten hat begonnen

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Extreme Temperaturen fordern Tausende Tote
Die Welt, Europa und auch Österreich erleben zunehmend milde Temperaturen im Winter und extreme Sommer. Die WHO zeigt erschreckende Zahlen - seit Jahresanfang starben mindestens 15.000 Menschen an den Folgen der schweren Hitzewelle allein in Europa. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen waren der diesjährige Juni, Juli und August die heißesten Sommermonate jemals. Wir erleben in Europa momentan die schwerste Dürre, die seit dem Mittelalter auf dem Kontinent vorkam.

Für die Klimaerwärmung sorgen vor allem die ausgestoßenen Treibhausgase. Weltweit entstanden im Jahr 2021 mehr als 36 Milliarden Tonnen CO2 - zwei Milliarden mehr als 2020. Etwa ein Drittel davon verursachte China.

Scharfe Kritik für heurigen Austragungsort der COP27
Nicht nur die erkennbaren Folgen des Klimawandels, sondern auch das Gastgeberland des Gipfels senken die Hoffnung auf Änderung. Denn Ägypten ist eines der repressivsten Länder des Nahen Ostens - Proteste, wie bei Klimagipfeln üblich, seien nicht erwünscht und nur an bestimmten Orten und Zeiten erlaubt. Zahlreiche Aktivisten wurden bereits festgenommen. Der inhaftierte ägyptische Aktivist Alaa Abdel Fattah trat vor wenigen Tagen sogar in einen Durststreik, um den Behörden Druck zu machen.