Wegen hoher Inflation

Ungarn friert Preise für Eier und Erdäpfel ein

Ausland
09.11.2022 12:54

Wegen der hohen Inflation führt Ungarn eine Preisbremse für Eier und Erdäpfel ein. Die Verbraucherpreise für diese Lebensmittel werden auf dem Stand vom 30. September eingefroren, gab Kanzleramtsminister Gergely Gulyas am Mittwoch in Budapest bekannt. Für einige andere Lebensmittel wie Zucker, Speiseöl und Hühnerbrust gilt in unserem Nachbarland bereits seit dem Februar eine Preisbremse.

Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, allen voran den Erdäpfeln, war in den vergangenen Monaten im Schnitt um 50 Prozent gestiegen, jetzt zog man in Budapest einen weiteren Deckel ein.

Auch die Preise für Erdäpfel werden in Ungarn eingefroren. (Bild: ©zeralein - stock.adobe.com)
Auch die Preise für Erdäpfel werden in Ungarn eingefroren.

Höchstpreis für Sprit bei 1,20 Euro
Darüber hinaus hatte die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban den Höchstpreis für Benzin (Super 95 und Diesel) schon vor einem Jahr mit 480 Forint (1,20 Euro) festgesetzt. Die Regelung gilt inzwischen nur mehr für Fahrzeuge, die auf Privatpersonen im Inland zugelassen sind.

Eine Tankstelle in Budapest (Bild: APA/AFP/Attila Kisbenedek)
Eine Tankstelle in Budapest

Seit mehr als acht Jahren bezahlen Privathaushalte einen Fixpreis für Gas und Strom. Seit August gilt die „Wohnnebenkosten-Bremse“ nur noch bis zu einem von der Regierung definierten Durchschnittsverbrauch. Im Oktober betrug die Jahresinflation in Ungarn 21 Prozent, teilte das Statistische Zentralamt des Landes am Mittwoch mit.

Ungarn selbst sieht die Ursache für die Teuerung übrigens in den Sanktionen gegen Russland. Der Kanzleiminister bezeichnete die „Sanktionsinflation“ als das größte Problem, sodass Ungarn das neunte EU-Sanktionspaket gegenüber Russland nicht unterstützen werde. 

Im Zusammenhang mit dem Zugriff Ungarns auf die wegen der seitens der EU beanstandeten Mängel hinsichtlich Rechtsstaatlichkeit zurückgehaltenen Gelder aus dem Wiederaufbaufonds betonte Gulyás, dass alle Brüsseler Forderungen erfüllt wurden. Die neue Besorgnis der Kommission hinsichtlich der Unabhängigkeit der Richter bezeichnete der Minister als „unbegründet“. Doch auch hier würde das Ersuchen der Union hinsichtlich der Stärkung der Kompetenzen des Landesrates der Richter erfüllt.

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