Der stellvertretende Leiter der annektierten ukrainischen Region Cherson, Kirill Stremoussow, ist tot. Der von den russischen Besatzern eingesetzte Beamte soll vorläufigen Berichten zufolge bei einem Autounfall verunglückt sein, berichteten russische Medien unter Berufung auf Behördenangaben. Es gibt Zweifel daran, dass Stremoussows Tod ein Unfall war: Er kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive immer näher an die Stadt Cherson heranrückt. Der Vize-Behördenchef hatte im Oktober Evakuierungen angeordnet.
Der Auto-Crash, bei dem Stremoussow ums Leben kam, ereignete sich laut russischen Behörden in Henitschesk im Südosten der Oblast Cherson. Die genauen Umstände des Vorfalls sind zurzeit nicht bekannt. Der prorussische Gouverneur der besetzten ukrainischen Region, Wolodymyr Saldo, bestätigte den Tod am Mittwoch: „Es fällt mir sehr schwer, zu sagen, dass Kirill Stremoussow heute gestorben ist, er starb im Gebiet Cherson, als er in einem Auto unterwegs war, das verunglückte“, erklärte er in einer Videobotschaft.
Der Beamte war ein glühender, prorussischer Vorkämpfer. Schon vor der Invasion Russlands im Februar organisierte er prorussische Aktionen und bekleidete Ämter in lokalen Zweigstellen von an Russland orientierten Bewegungen.
War es ein Anschlag?
Online wird spekuliert, ob der Tod Stremoussows kein Unfall, sondern ein Anschlag gewesen sein könnte. In der Region Cherson wurden bereits mehrfach Anschläge auf russische Beamte verübt, von denen viele tödlich endeten.
Am 7. November teilte der Abgeordnete der russischen Staatsduma und ehemalige Anführer der Donezker Separatisten, Alexander Borodai, mit, dass ein Sicherheitsfahrzeug in seinem Konvoi durch eine Mine im Kriegsgebiet gesprengt wurde, während er durch Cherson fuhr. Er teilte ein Video, in dem er eine Mine unter seinem Auto zeigte und behauptet, dass auch sein Fahrzeug hätte explodieren können (siehe oben).
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