Claudia Riegler:

„Fahren mit 50 Jahren reizt mich“

 Snowboard-Evergreen Claudia Riegler hat auch im etwas gehobenen Sportleralter nicht genug. Ein Schicksalsschlag erschwerte der 49-Jährigen die Vorbereitung für die neue Saison. In der sie von einer WM-Medaille träumt. 

Jahr für Jahr das gleiche Spiel. Am Ende des Winters wird im alpinen Snowboard-Lager immer diskutiert, ob Claudia Riegler ihr Brett an den Nagel hängt. Doch die Grande Dame ist auch mit 49 Jahren noch motiviert – ein Karriereende ist nicht in Sicht. „Es würde mich auch reizen mit 50 zu fahren. Ich will wissen, wie lange ich noch mithalten kann“, blickt die Flachauerin, die im Juli 1973 auf die Welt gekommen ist und zahlreiche sportliche Erfolge gefeiert hat, schon etwas weiter in die Zukunft.

Dass im Leben aber trotzdem nicht immer alles nach Plan läuft, musste die Snowqueen kürzlich schmerzlich am eigenen Leib erfahren. Ihr Vater starb nach einer Krankheit, für Claudia ein schwerer Schicksalsschlag. „Er hat mich immer geprägt und war eine unglaubliche Persönlichkeit. Im Herzen fährt mein Papa bei mir mit“, betont Riegler. Zwei wichtige Dinge hat sie von ihrem verstorbenen Vater geerbt. „Meinen Optimismus und meinen Kampfgeist habe ich von ihm. Diese Eigenschaften werde ich mir auch immer beibehalten.“

Keine Nervosität
Die Vorbereitung auf die kommende Weltcup-Saison, die Anfang Dezember im italienischen Livigno startet, kam in letzter Zeit wenig überraschend etwas zu kurz. Die 49-Jährige weiß, dass sie etwas Aufholbedarf hat und noch nicht dort ist, wo sie sein will. Nervös wird sie deshalb allerdings nicht: „Ich habe viel Erfahrung und bin nicht verunsichert, wenn am Anfang nicht alles nach Plan läuft.“

Geht es nach Claudias Wünschen, soll spätestens zur WM in Bakuriani (Geo) im Februar die Form stimmen. „Dort eine Medaille zu holen, wäre das Allerschönste.“ Zuzutrauen ist es der Snowqueen in jedem Fall. Dass sie bei Großevents abliefern kann, hat sie schon oft bewiesen.