Nach dem verpassten WM-Titel in der Fahrerwertung droht der Scuderia Ferarri sogar, „Vize“-Titel in der Konstrukteurs-WM an Mercedes zu verlieren. Boss Binotto sieht dennoch keinen Abwärtstrend.
Bis zu zehn Millionen Euro hat sich das Auktionshaus Sotheby’s für den gestern versteigerten Ferrari erhofft, mit dem Michael Schumacher 2003 seinen sechsten WM-Titel einfuhr. Verkauft wurde der Wagen um 13,1 Millionen. Die Weltmeisterschaft 2022 ist für die Scuderia längst abgefahren, vor dem Sprint (Samstag) und dem Grand Prix (Sonntag) in São Paulo müssen die Roten sogar um Platz zwei der Konstrukteurs-WM fürchten - und damit drohen ihnen ein Millionenverlust.
Während Mercedes in den letzten drei Rennen 74 Punkte eroberte, holte das Ferrari-Duo nur 48 Punkte - in Mexiko fuhren Carlos Sainz als Fünfter und Charles Leclerc als Sechster hinterher. Bloß 40 Punkte Vorsprung blieben auf die „Silberpfeile“ - und 103 sind noch zu holen. „Mexiko war ein Einzelfall“, versicherte Mattia Binotto gegenüber der „Gazzetto dello Sport“. Der kleine Turbolader im F1-75 hätte in der Höhenluft nicht effizient gearbeitet. Ein klassisches „Turboloch“. Der Ferrari-Teamchef blickt deshalb lieber auf die drei Rennen davor: „In Singapur waren wir konkurrenzfähig, in Japan im Nassen nicht so schnell wie Verstappen, das ist keine große Sache. Und in Austin waren wir im Qualifying vorne dabei, im Rennen weniger. Ich sehe keinen negativen Trend.“
Ob das die Buchhaltung auch so sieht? Für die Platzierung in der Konstrukteurs-WM winken Millionen, 23,7 Prozent der Gesamterlöse der Formel 1 werden auf die Top-10-Teams aufgeteilt - letztes Jahr gab’s für Platz zwei rund 68 Millionen Euro, der dritte erhielt schon um stattliche 13 Millionen weniger.
Hamiltons „zweite Heimat“
Verfolger Lewis Hamilton ist in Form, stand zuletzt in Texas und Mexiko jeweils als Zweiter auf dem Podest - und fährt in São Paulo eine Art „Heimrennen“: Brasilien verlieh dem Briten gestern die Ehrenbürgerschaft. „Ich fühle mich geehrt“, so der Mercedes-Pilot. Der dort 2008 seinen ersten von sieben WM-Titeln holte, 2016, 2018 und 2021 siegte.
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