Der hohe Inflationsdruck in den USA lässt deutlicher als erwartet nach. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel von 8,2 Prozent im September auf 7,7 Prozent im Oktober, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Experten hatten lediglich mit 8,0 Prozent gerechnet.
Die Inflation schlägt sich weiterhin vor allem auf Grundbedürfnisse wie Wohnen, Lebensmittel und Benzin durch. Mehr als die Hälfte des monatlichen Anstiegs entfiel auf den Index für Unterkünfte, was zeigt, wie hoch die Mietkosten trotz der jüngsten Verlangsamung auf dem Wohnungsmarkt bleiben. Die Mieten stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent und im Jahresvergleich um 7,5 Prozent.
Die Benzinpreise stiegen im September um vier Prozent, nachdem sie drei Monate in Folge gesunken waren. Auch Gas ist im vergangenen Jahr um 17,5 Prozent teurer geworden, was vor allem auf den Einmarsch Russlands in der Ukraine und die Sanktionen zurückzuführen ist, die der Westen gegen einen wichtigen Ölproduzenten verhängt hat. Auch andere erdölexportierende Länder drosseln ihre Produktion.
Wirtschaft ausgebremst?
Es war bereits der vierte Rückgang in Folge. Die US-Notenbank Federal Reserve stemmte sich zuletzt mit ungewöhnlich kräftigen Zinserhöhungen gegen den Preisauftrieb, will aber demnächst womöglich etwas Tempo herausnehmen.
Der Leitzins der US-Notenbank Fed liegt aktuell in der Spanne von 3,75 bis 4 Prozent - die Fed hatte zuletzt zum vierten Mal in Folge den Zins erhöht. Kritiker befürchteten daraufhin, dass die Wirtschaft damit derart stark ausgebremst werden könnte, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden.
Denn steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben - oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Einige fürchten allerdings, dass es die Fed übertreibt - und die weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession steuert.
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