Die Tiroler Grünen haben sich am Donnerstag über die Förderungen des landeseigenen Energieversorgers Tigas beim Einbau von Gasheizungen geärgert. Anlass dafür war ein Bericht der NGO Global 2000, in dem kritisiert worden war, dass die Tigas Gasheizungen und -wärmepumpen mit 500 bis 6000 Euro fördert.
Klubobmann Gebi Mair forderte ein „Machtwort“ von Landeshauptmann und Eigentümervertreter Anton Mattle (ÖVP). „Spätestens seit März ist allen Menschen in Europa klar geworden, dass wir raus aus den fossilen Energieträgern müssen - allen voran aus Gas. Das war im Wahlkampf die Parole von allen Parteien“, erinnerte Mair an den jüngst zu Ende gegangenen Landtagswahlkampf in Tirol.
Ausbaustopp für Erdgas gefordert
Die noch bestehenden Tigas-Förderungen würden mit „de facto öffentlichen Geldern die Klimakrise weiter munter befeuern“, so Mair weiter. Der grüne Klubchef forderte außerdem einen „Ausbaustopp für Erdgas durch die Tigas“ und kündigte einen dementsprechenden Dringlichkeitsantrag im November-Landtag an.
Global 2000 hatte bemängelt, dass die Förderungen das geplante Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) blockieren. Das Gesetz, dessen Beschluss mittels Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament noch ausständig ist, sieht einen Ausstieg aus Gasheizungen bis 2040 vor.
Das sagt die Tiroler Tigas
Vonseiten der Tigas hieß es am Mittwoch zur APA, dass das EWG „die begrenzte Verfügbarkeit von Biomasse, die Konsequenzen im Hinblick auf erhöhte sonstige Schadstoffe (Feinstaub) sowie die spezifischen Herausforderungen für verfüg- und leistbare Alternativen im ländlichen Raum außer Acht“ lasse. Zudem beteuerte die Tigas ihr „klares Bekenntnis“ zur Energiewende.
Energielandesrat Josef Geisler (ÖVP) meinte noch im April, dass es künftig keine Anreize mehr beim Umstieg auf Gasheizungen geben werde. Vom nunmehrigen Eigentümervertreter Mattle gab es zunächst keine Stellungnahme.
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