Am Mittwoch bestätigte die Gesundheitsagentur AGES: In einem Betrieb nahe Graz ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Was sind die Folgen? Der steirische Veterinärdirektor Peter Wagner gibt Auskunft.
„Wie es zur Infektion der Hühner, Gänse und Enten kam, ist derzeit schwer zu sagen, da wird noch untersucht“, berichtet Landesveterinärdirektor Peter Wagner. In den Vorjahren wurden zuerst stets verendete Wildvögel gefunden, heuer war dies aber nicht der Fall. Weil in einem Hobby-Betrieb zahlreiche Tiere verendet sind, wurde der Amtstierarzt am Montag informiert. Die Proben der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) wiesen dann das Virus H5N1 nach.
Vor allem Haus- sowie Wassergeflügel
Generell sind vor allem Haus- sowie Wassergeflügel und Raubvögel sehr empfänglich; durch direkten Kontakt mit kranken Tieren (meist Wasservögel) oder deren Ausscheidungen kann es zur Ansteckung kommen. Auch hier könnten infizierte Wildvögel beteiligt sein. Wagner: „Jetzt beginnt gerade der Vogelzug.“ Denn auch in unseren Nachbarländern gab es Ausbrüche.
250 Tiere mussten getötet werden
Der betroffene Betrieb wurde jedenfalls gesperrt und 282 Stück Geflügel getötet. In 144 Betrieben im nahen Umkreis sowie in 560 Betrieben im Zehn-Kilometer-Radius in 15 Gemeinden stehen nun 47.000 Tiere quasi unter Quarantäne. Wagner: „Der Kontakt mit Wildvögeln ist zu vermeiden, es gibt strengere Sicherheitsmaßnahmen.“ Auch ein Verbringungsverbot gilt, das heißt, die Tiere dürfen nicht an einen anderen Hof transportiert werden: „Nichts darf ohne Genehmigung erfolgen.“
Alle Betriebe in der Schutzzone werden kontrolliert, in der Überwachungszone gibt es Stichproben. Sollte noch ein Fall auftreten, muss das Geflügel dort ebenso getötet werden. Maßnahmen können frühestens 21 bzw. 30 Tage nach der Reinigung aufgehoben werden.
„Für Menschen ungefährlich“
„Wir Menschen brauchen aber keine Angst zu haben“, beruhigt Wagner. In Spanien habe man zwar im Vorjahr Virus-Antikörper bei einem betroffenen Tierhalter nachgewiesen, erkrankt sei er aber nicht. Die Tiere selbst könne man etwa durch geschützte Futterstellen vor dem Virus bewahren.
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