Drogen verabreicht
Vergewaltigung – Justiz ermittelt gegen Priester
Frankreichs Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen Priester wegen Vergewaltigung eines Minderjährigen eingeleitet. Wie die Staatsanwaltschaft Paris am Donnerstag mitteilte, kam der westfranzösische Geistliche in den Fünfzigern in Untersuchungshaft. Er soll dem angegriffenen Jugendlichen Anfang November zudem ohne dessen Wissen Drogen verabreicht haben.
Französischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Opfer um einen 15-Jährigen, den der Priester über eine Dating-App kennengelernt hatte. Die Diözese Rennes, aus der der Geistliche stammt, reagierte bestürzt. Erzbischof Pierre d‘Ornellas sprach dem Opfer sein Mitgefühl und seine Unterstützung aus.
Priester gestand Missbrauch an 14-Jähriger
Erst Anfang der Woche hatte ein neuer Missbrauchsskandal für Aufsehen in der französischen katholischen Kirche gesorgt. Kardinal Jean-Pierre Ricard, der ehemalige Vorsitzende von Frankreichs katholischer Bischofskonferenz, hatte zugegeben, in den 1980er-Jahren ein 14-jähriges Mädchen missbraucht zu haben. Auch gegen ihn ermittelt die Justiz.
Rund 216.000 Missbrauchsopfer
Eine im Oktober vergangenen Jahres vorgelegte Studie kam zu dem Schluss, dass in der katholischen Kirche in Frankreich seit den 1950er-Jahren hochgerechnet 216.000 Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch geworden sind. Unter Einbeziehung der von der Kirche betriebenen Einrichtungen wird von 330.000 Opfern ausgegangen.
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