Urlaube, frühere Dämmerung, weniger Homeoffice - die Hauptsaison für Einbrecher hat begonnen. Dabei wäre es recht einfach, sich nicht zur Zielscheibe der Kriminellen zu machen. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt, ob Ihr Haus oder Ihre Wohnung wirklich sicher ist? Wenn nicht, dann wäre es wohl höchst an der Zeit.
Zumindest legt dies ein Blick auf die brandaktuellen Kriminalstatistiken nahe. Während wir in Corona-Zeiten wegen Lockdowns und Quarantäne oft zu Hause saßen, nützen Kriminelle nun die gehäufte Abwesenheit, bedingt durch Urlaube und geringere Homeoffice-Quoten, aus.
Um stolze 20 bis 40 Prozent (Grafik unten) schnellte laut Bundeskriminalamt (BKA) die Anzahl der Eigentumsdelikte im Vergleich zum Vorjahr heuer je nach Region nach oben. Das werde sich, so BKA-Sprecher Paul Eidenberger, auch in der nächsten Kriminalstatistik zu Buche schlagen, die ebenso ein Plus von 20 bis 25 Prozent im Vergleich zu 2021 aufweisen wird.
Polizei appelliert an die Eigenverantwortung
Früh einsetzende Dämmerung und der damit einhergehende Schutz der Dunkelheit ziehen Einbrecher magisch an. Gefährdet sind an Hauptverkehrsverbindungen angebundene Häuser und Wohnungen, da die Täter rasch flüchten können. Die Zeit zwischen 16 und 21 Uhr gilt als „Rushhour“ für Einbrecher.
Die Polizei, so Eidenberger, sei mit vernetzten Analysemethoden, raschen Fahndungsmaßnahmen und Schwerpunkten im Streifendienst für den Anlassfall gerüstet. Und doch übersteigt die enorme Anzahl an Delikten zurzeit gerade in Wien die Ressourcen der Polizei. Eigenprävention der Bürger sei daher ein Faktor, der entscheiden kann, ob man sich zur Zielscheibe macht - oder eben nicht.
Gaunerzinken werden immer weniger
Karl Brunnbauer kennt alle Tipps und Tricks, wie Anrainer „einbruchsfit“ werden. Die berühmten Gaunerzinken würden immer weniger, so Brunnbauer. Sollte man trotzdem einen sehen, solle man ein Foto machen, die Polizei verständigen und das Zeichen dann entfernen. Fenster und Türen können mit Hilfsmitteln möglichst einbruchssicher gemacht werden, auch Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder, die Anwesenheit vortäuschen, helfen.
Wer alleine mit hochtechnischen Sicherungsmaßnahmen überfordert ist, kann sich auch unter der Telefonnummer 059 133 an die Kriminalprävention wenden. Experten bieten hier individuelle Beratungsgespräche, in denen Sicherheitslösungen für die jeweilige Wohnsituation besprochen werden. Zusätzlich stehen die Beamten der Initiative „Gemeinsam sicher“ an jeder Polizeidienststelle zur Verfügung.
Bis dahin helfe es schon, so Kriminalisten, wenn man nicht jede Abwesenheit im Internet kundtut. Denn moderne Einbrecher suchen sich ihre Objekte der Begierde meist im Internet aus …
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.