Mit Sowjet-Kanonen
So kämpfen die Ukrainer an der Front bei Bachmut
Im Donbass in der Ostukraine finden die heftigsten Kämpfe derzeit um die Städte Bachmut und Soledar im Oblast (Bezirk, Anm.) Donezk statt. „Wir halten die Stellungen“, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Seit Monaten kämpfen seine Soldaten dort gegen das russische Militär. Zum Teil mit Kanonen (Video oben), die aus sowjetischer Produktion stammen …
Russland habe dort bereits Tausende Soldaten verloren, behauptet Selenskyj. Zum Einsatz kommen unter anderem 130-mm-Kanonen vom Typ M-46, die aus sowjetischer Produktion stammen und von einem zentraleuropäischen Staat geliefert wurden. Im Westen wurde die Waffe erstmals im Jahr 1954 wahrgenommen, weshalb sie auch unter der Bezeichnung M1954 bekannt ist.
„Das ist unsere Artillerie, mit der wir jeden Tag arbeiten. Manchmal fangen wir um 5 Uhr morgens an zu schießen und bleiben die ganze Nacht hier. Wir arbeiten die ganze Nacht. Wir haben zwei Artillerieeinheiten und tauschen uns alle eineinhalb Tage aus“, schildert Dmytro, der Kommandant einer ukrainischen Artillerieeinheit ist. Man schieße in Richtung des Gebiets um Bachmut, um der eigenen Infanterie Deckung zu geben und die russische Artillerie zu vertreiben.
Waffe mit hoher Reichweite und Durchschlagskraft
Die Kanone M-46 mit ihrem charakteristischen langen, dünnen Rohr galt wegen ihrer hohen Mündungsgeschwindigkeit und der außergewöhnlich hohen Reichweite von bis zu 27 Kilometern zum Zeitpunkt ihrer Einführung bis in die 1970er-Jahre als exzellente Waffe für das indirekte Feuer. Auch im Kampf gegen gepanzerte Ziele besitze sie eine hohe Durchschlagskraft, sagen Experten.
„Sieht so aus, als ob der Feind langsamer geworden ist“
Seit rund vier Monaten kämpfen die Soldaten bei Bachmut gegen das russische Militär. „Derzeit arbeiten wir viel mehr. Früher hatten wir einen alten Typ schwerer Artillerie. Wir wurden hierhergebracht, weil der Feind mehr in diese Richtung drängt. Und jetzt, wo wir schießen, sieht es so aus, als ob der Feind langsamer geworden ist“, sagt Dmytro.
Lesen Sie auch:
Seit Ende Oktober werden um die Städte Bachmut und Awdijiwka immer wieder russische Vorstöße von der ukrainischen Armee abgewehrt. Manchmal seien „Dutzende Angriffe an einem Tag“ zurückgeschlagen worden, berichtete die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar vor etwas mehr als einer Woche im ukrainischen Fernsehen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.