Trieben als Vorreiter?

Volksbefragung zu Windpark: Die Spannung steigt

Steiermark
11.11.2022 09:12

Die Bewohner von Trieben entscheiden am Sonntag über die Errichtung eines Windparks. FPÖ und Grüne begrüßen in seltener Eintracht das Projekt, eine Bürgerinitiative macht dagegen mobil. Die Spannung steigt.

„Für Trieben ist das eine Jahrhundertchance!“ - Reinhold Fritz ist FPÖ-Gemeinderat und leidenschaftlicher Befürworter der sechs Windräder, über die am Sonntag in Trieben in einer Volksbefragung abgestimmt wird.

FPÖ-Gemeinderat Reinhold Fritz macht mit diesem Hut und einem Transparent Werbung für ein Ja zum Windpark. (Bild: Fritz/zVg)
FPÖ-Gemeinderat Reinhold Fritz macht mit diesem Hut und einem Transparent Werbung für ein Ja zum Windpark.

Trieben könnte Vorreiter sein
Der Betreiber einer energieintensiven Tennishalle sieht vor allem die Chance eines Preisdeckels (18 Cent pro kWh plus Mehrwertsteuer) für 25 Jahre. Denn die Triebener können nach dem Bau der Windräder Mitglieder einer Energiegemeinschaft werden und den vor ihrer Haustür erzeugten Strom beziehen.

Sie bleiben aber gleichzeitig bei ihrem angestammten Stromversorger, erklärt Josef Brandstetter von der Projektfirma Brandpower aus Salzburg. Man hat dann zwei Konten und kann jenen Strom beziehen, der gerade günstiger ist. Die Möglichkeit solcher Energiegemeinschaften wurde erst vor Kurzem von Klimaministerin Leonore Gewessler geschaffen, Trieben wäre damit Vorreiter.

Grüne für Projekt, Bürgermeister abwartend
Während eine Bürgerinitiative gegen die Windräder mobil macht, sind auch die Grünen Gemeinderäte Gerlinde Köhler (Trieben) und Wolfgang Riedl (Admont) sowie Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner Befürworter des Projekts: „Wir sollten nicht Putin oder andere totalitäre Regime mit unserem Geld unterstützen. Wir brauchen diese Windräder für unsere privaten Haushalte, für den Tourismus und auch für unsere innovativen Industriebetriebe in der Obersteiermark und im Bezirk Liezen.“

Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner, Bezirkssprecherin Gundula Uray, Admont-Gemeinderat Wolfgang Riedl und Trieben-Gemeinderätin Gerlinde Köhler (Bild: Grüne Stmk)
Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner, Bezirkssprecherin Gundula Uray, Admont-Gemeinderat Wolfgang Riedl und Trieben-Gemeinderätin Gerlinde Köhler

SPÖ-Bürgermeister Helmut Schöttl verhält sich ja defensiv-neutral, was bei Fritz für Kritik sorgt: „Ein Bürgermeister sollte Stellung beziehen.“ Auch die Grünen hätten sich von ihm „mehr Mut“ gewünscht.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt