Die Kommission zur gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) wird bis 30. Juni 2023 verlängert. Das unabhängige Expertengremium evaluiert laufend die aktuelle Corona-Lage und informiert die Bundesregierung über epidemiologische, medizinische, gesundheitssystemische und gesellschaftliche Entwicklungen. Die Kommission war ursprünglich im Dezember 2021 für ein Jahr eingesetzt worden. Aktuell warnt GECKO davor, das Risiko für Long Covid nicht zu unterschätzen.
Eingebunden sind 24 Expertinnen und Experten, unter anderem Wissenschafterinnen und Wissenschafter unterschiedlicher Disziplinen, Fachleute aus Interessensvertretungen und anderen Organisationen. Vorsitzende sind die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, Katharina Reich und der Generalstabschef des Bundesheeres, Rudolf Striedinger.
Zwölf Arbeitsgruppen bearbeiten zentrale Themen der Pandemie und diskutieren die aktuelle Lage in regelmäßigen GECKO-Sitzungen, derzeit meist 14-tägig. Mehr als 500 Fragen der Bundesregierung wurden in knapp einem Jahr von der GECKO-Kommission diskutiert und beantwortet. Nach mehr als 54 Stunden reiner Sitzungszeit wurden bisher mehr als 300 Seiten in Form von Executive Reports veröffentlicht.
Warnung vor Long Covid
In ihrem jüngsten Bericht stellt die GECKO-Kommission fest, dass uns das Risiko für Long Covid auch bei sinkenden Fallzahlen erhalten bleiben wird. Demnach wurden in Österreich bis Ende August 5768 stationäre Spitalsaufenthalte von 4949 Patientinnen und Patienten mit Post-Covid-19-Zustand registriert, davon wurden 610 Kranke auf Intensivstationen gepflegt.
Der Bericht verweist auch auf ein gewisses Todesrisiko durch Long Covid: Demnach sind 4,2 Prozent aller hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit Long Covid verstorben. Bei den Kranken auf Intensivstationen waren es wenig verwunderlich, gar 12,5 Prozent. GECKO verwies auf Studiendaten aus den USA, dass Millionen Menschen von Long Covid und damit von chronischen Erkrankungen betroffen sind. Das wiederum hat weitreichende Auswirkungen, etwa auf die Erwerbsbeteiligung, die wirtschaftliche Produktivität und das gesellschaftliche Wohlergehen, wie die Kommission schrieb. Auch das Gesundheitssystem ist betroffen, weil durch Long Covid mehr Menschen auf dauerhafte Versorgung angewiesen sein werden.
Die schlechte Nachricht hatte GECKO zum Schluss: „Einen Durchbruch in der Behandlung von Long Covid hat es trotz diverser Therapieansätze aber bisher noch nicht gegeben“, heißt es in dem Bericht.
Wieder neue Subvarianten im Kommen
GECKO gab auch ein Update zu neuen Corona-Varianten. „In den vergangenen Wochen war die Entwicklung und Beschreibung neuer SARS-CoV-2-Virusvarianten sehr dynamisch“, schrieb die Kommission in dem Bericht. Auf der Basis der global verbreiteten Omikron-Varianten, insbesondere BA.2 und BA.5, hätten sich mehrere Subvarianten ausgebildet, die regional zum Teil erhebliche Wachstumsvorteile zeigen würden. „Diese Entwicklung setzt sich weiter fort.“ Dabei gelten die Varianten BQ.1. (eine Sub-Variante von BA.5.3) und XBB.1. (eine Rekombinante aus BJ.1 und BA.2.75) als Typen mit Potenzial, globale Dominanz zu erlangen. In Österreich nimmt der Anteil der neuen Mutationen BQ.1, BQ.1.1 und BF.7 weiter zu.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.