Rapid jubelt in Hartberg! Die Hütteldorfer gewannen am Samstagabend in der 16. Bundesliga-Runde dank eines späten Treffers von Bernhard Zimmermann mit 2:1. Grüll hatte Grün-Weiß in der 16. Minute mit 1:0 in Führung gebracht, Aydin besorgte in der 44. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich. Das Spiel war wegen zu vieler Rauchbomben aus dem Rapid-Fansektor etwa zehn Minuten unterbrochen worden.
Der Jahresausklang war von Fan-Aktionen begleitet. Unmittelbar vor Anpfiff riefen die Rapid-Fans zum WM-Boykott auf. Schwarze Rauchtöpfe flogen aufs Spielfeld, untermalt wurde die Aktion von einem Transparent in großen Lettern mit der Botschaft: „Fuck FIFA - für eure WM-Pläne sehen wir schwarz“.
Die Partie startete dadurch verspätet und dann mit Hartberg als zunächst gefährlicheres Team. Aydin testete Tormann Niklas Hedl nach einem Fehler Ferdy Druijfs schon nach wenigen Sekunden. Die Wiener fanden schleppend ins Spiel, Guido Burgstaller traf nach zehn Minuten das Außennetz.
Führungstor durch Grüll
Rapid hatte zu diesem Zeitpunkt die Spielkontrolle übernommen. Das 1:0 folgte kurz darauf. Grüll löste sich im richtigen Moment von seinem Gegenspieler und traf nach Maßflanke von Jonas Auer aus kurzer Distanz per Kopf (16.). Der Linksaußen bejubelte sein viertes Saisontor.
Rapids organisierte Fanszene quittierte die Führung neuerlich mit Pyrotechnik, woraufhin Schiedsrichter Stefan Ebner die Partie gemäß des Dreistufenplans der UEFA unterbrach und beide Mannschaften in die Kabine schickte. Während der rund siebenminütigen Unterbrechung wirkten auch Zoran Barisic und Fanliebling Steffen Hofmann beschwichtigend auf die Anhänger ein.
Hartberg näherte sich, begleitet von grün-weißer Passivität, nach Wiederbeginn an. Ein Tor des auffälligen Ruben Providence zählte wegen eines Handspiels nicht (35.). Den zwingenden Ausgleich vergab zunächst noch Aydin, der Hedl nach Lochpass von Jürgen Heil umkurvte, dann aber nur das Außennetz traf (37.). Der Türke machte es aber noch vor der Pause besser. Leopold Querfeld segelte an einer Flanke von Dominik Frieser vorbei, Aydin nahm sich die Kugel mit in den Sechzehner und traf zum 1:1 (44.).
Rückfall
Rapid hatte zwischen den beiden Aydin-Momenten durch Grüll (38.) und Thorsten Schick (40.) Chancen auf das 2:0, musste sich so aber einen Rückfall nach phasenweiser dominanter Vorstellung ankreiden lassen.
Auf der Suche nach einer ähnlichen Leistungsexplosion wie beim 5:1 vor drei Wochen brachte Barisic zur Pause Roman Kerschbaum anstelle von Druijf. Richtig brenzlig wurde es für die Steirer abgesehen von einem Schick-Fehlschuss (54.) aber nicht. Der von Barisic als angezählter Boxer bezeichnete Gegner wehrte sich nach Leibeskräften, Hedl war bei einem Heil-Schuss aber auf dem Posten (64.).
Matchwinner Zimmermann
Rapids Christoph Knasmüllner hatte nach einem Frustfoul Glück, nicht vorzeitig vom Platz zu fliegen (66.). Mit Eylon Almog und Rene Kriwak (Hartberg) beziehungsweise Nicolas Kühn und Zimmermann wechselte beide Coaches im Finish offensiv. Mehr als Halbchancen boten sich beiden Teams aber lange nicht. Das letzte Wort in der insgesamt ausgeglichenen Partie hatte aber Zimmermann, der einen abgefälschten Kerschbaum-Schuss über die Linie bugsierte (88.).
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