Vor laufender Kamera den Mund zugenäht! Mit der ungewöhnlichen Aktion anlässlich des Starts seiner neuen Kollektion hatte der Wiener Designer Max Weißenböck auch bei unseren Lesern für Diskussionsstoff gesorgt. Mit seinem Label MAM Vienna will der Wiener seinen Worten zufolge Aufmerksamkeit für das „ernste und aktuelle“ Thema Suizidpräventition „aufreißen“. Ein Teil der Einnahmen spendet er wie berichtet, um die Suizidprävention zu unterstützen. krone.at sprach mit dem Wiener über die „Riesenüberwindung“ bei der Aktion, die Reaktionen und warum er jetzt trotz Narben „sehr happy“ ist.
Es war eine Aktion, die Narben hinterlässt: Seine neue Kollektion solle nicht nur als modisches Accessoire dienen, sondern auch als „Sprachrohr des Ausdrucks der eigenen Gefühle“, hatte Designer Max Weißenböck Mitte September erklärt. Weißenböck, der mit seinem YouTube-Kanal MaxaMillion mittlerweile mehr als 187.000 Follower erreicht, hatte sich wie berichtet vor laufender Kamera den Mund zunähen lassen. Er wolle damit „ein starkes Zeichen setzen“ und Aufmerksamkeit für ein ernstes und aktuelles Thema „aufreißen“, wie er damals sagte.
„Es war natürlich eine Riesenüberwindung“
Zum offiziellen Start der Kollektion „INSOMNIA“, die während einem persönlichen Tiefpunkt im Leben des Wieners entstanden ist, haben wir den Designer nochmal zu der ungewöhnlichen Aktion und wie es ihm jetzt geht befragt. „Es war natürlich eine Riesenüberwindung, als es dann so weit war und diese Nadeln in meinen Mund sollten. Ich habe es nicht unterschätzt, es hat wirklich sehr, sehr weh getan.“
Er hatte auch „von Anfang an ein bisschen Angst wegen den Narben, aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, wofür diese kleinen Narben stehen; wie ich aus einer misslichen Lage so etwas Positives machen konnte, mit dem ich so viele Menschen inspirieren konnte, bin ich einfach echt happy, dass ich es gemacht habe“, freut sich Weißenböck auf 19 Uhr Freitagabend, wenn seine neue Kollektion offiziell erscheint.
Designer unterstützt mit Kollektion Suizidprävention
Ein Teil der Einnahmen aus der neuen Kollektion wird wie berichtet gespendet, um die Suizidprävention zu unterstützen. Das Geld gehe an die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention, aber auch an den Verein für Lebensmut. „Da werde noch genau entschieden, wie viel wohin geht“, wie Weißenböck gegenüber krone.at wissen lässt. Der Verein engagiere sich „hauptsächlich dafür, Menschen, die Suizidgedanken haben, zu begleiten und ihnen die lebenswerten Seiten des Lebens zeigen in Form einer Gesprächstherapie“, sagt der Wiener. Für sein aktives Engagement wolle MAM Vienna den Verein unterstützen.
Auch angesichts des ernsten Hintergrunds der Aktion in Verbindung mit Mode sorgte Weißenböcks Aktion unter unseren Lesern für Gesprächsstoff. Von einem Werbegag bis hin zu verfehltem Aktivismus und ernsthaften Sorgen über die Folgen einer solch drastischen Aktion reichen die Reaktionen dabei. Und natürlich wird auch über die Kollektion, um die herum die Idee, sich den Mund zunähen zu lassen, überhaupt erst entstanden ist, unter den Lesern diskutiert. Über Geschmack lässt sich bekanntlich ganz viel streiten ...
Weißenböck lässt sich von der Kritik an seinem Handeln nicht beirren, und ist davon überzeugt, für Menschen damit auch eine Inspiration zu sein. Schon im September hatte er betont, er wolle damit betroffenen Personen Mut machen, über Probleme zu sprechen. „Ich freue mich jedenfalls, wenn es dann so weit ist und die Sachen endlich bestellt werden können von den Leuten“, so der Wiener Designer heute.
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