Tamira Paszek hat nach einer ausgezeichneten Partie das Auftakt-Match im Billie Jean King Cup gegen die Weltranglisten-18. Jelena Ostapenko nur hauchdünn verloren. Die 31-jährige Vorarlbergerin hatte gegen die Ex-French-Open-Siegerin im Play-off-Länderkampf Österreich gegen Lettland am Freitag in Schwechat sogar zwei Matchbälle, ehe sie nach 2:25 Stunden mit 6:3, 2:6 und 6:7(9) doch noch verlor. Aber sie hat die Erkenntnis gewonnen, dass sie im Tennis noch was mitzureden hat.
„Ich kann mir eigentlich nichts vorwerfen. Wichtige Momente hätte ich vielleicht ein bisschen aktiver spielen können, aber ich habe alles gegeben“, sagte Paszek. Auch bei ihren beiden Matchbällen habe sie nicht viel machen können. „Sie hat sehr gut retourniert. Passiert im Tennis“, so Paszek gegenüber dem ORF. „Mein Herz war auf dem Platz, ich habe jede Sekunde genossen. Die Fans waren ausgezeichnet.“
Im Anschluss hofft Sinja Kraus, die als Nummer 1 der Gastgeber im Multiversum fungiert, gegen Daniela Vismane auf den Ausgleich für die ÖTV-Equipe. Der Sieger des Länderkampfs, der am Samstag (ab 11 Uhr) ermittelt wird, steigt in die Qualifikationsrunde 2023 auf. In dieser werden die Plätze für das lukrative Final-Turnier vergeben. Der Verlierer spielt in der Europa-Afrika-Zone I.
Traumstart von Paszek
Für Paszek begann ihr erstes Match gegen eine Top-20-Spielerin seit Juni 2016 (1:6,3:6 gegen Madison Keys/USA in Birmingham, Anm.) ganz nach Wunsch. Die ehemalige Nummer 26 der Weltrangliste zeigte vor der aktuellen Nummer 18 überhaupt keinen Respekt und nutzte schon im Auftaktgame ihre dritte Chance zum ersten Break. Ein Vorsprung, den sich die solide agierende Paszek nicht mehr nehmen ließ.
Ostapenko, die erst kurzfristig von den WTA Finals im Doppel aus Texas angereist war, agierte zudem vor allem im ersten Satz sehr fehlerhaft. Paszek blieb bei ihren Aufschlagspielen souverän, beim Stand von 5:3 nutzte die Dornbirnerin ihren ersten Satzball nach 30 Minuten zum 6:3.
Im langen Auftaktgame des zweiten Durchgangs kündigte sich eine Wende an. Ostapenko nutzte den vierten Breakball zum 1:0. Nach knapp 65 Minuten musste Paszek ihr Service zum 1:4 erneut abgeben, womit sich ein Entscheidungssatz ankündigte. Nach einem Rebreak zum 2:4 verlor Paszek zum 2:5 wieder den Aufschlag und bald darauf den Satz.
Spannung pur in Satz drei
Satz drei begann für die aktuelle Nummer 492 aus Dornbirn gleich wieder mit einem Serviceverlust. Paszek schaffte zum 2:2 unter dem Jubel von knapp 200 Zuschauern, darunter u.a. die Ex-Spielerinnen Barbara Schett, Patricia Wartusch und Evelyn Fauth, das Rebreak. In der Folge dominierten die Rückschlägerinnen, nach insgesamt acht Breaks ging es im Entscheidungssatz ins Tiebreak. In diesem egalisierte Paszek ein 1:3 und fand bei 6:5 und 8:7 zwei Matchbälle vor, wehrte selbst zwei ab, ehe Ostapenko ihren dritten zum Sieg nutzte.
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