Im dritten Quartal 2022 ist der Autoverkehr auf Tirols Schnellstraßen und Autobahnen im Vergleich zum Vorjahr großteils zurückgegangen. Die Verkehrsbelastung bleibt aber hoch.
Bei fast allen Zählstellen waren heuer weniger Pkw unterwegs als im 3. Quartal 2021, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. So wurden etwa auf der A12 bei Ampass von 1. Juli bis 30. September dieses Jahres 6,8 Millionen Pkw registriert – das sind um 291.000 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. In Tirol gab es lediglich bei Kufstein mehr Pkw – bei Kufstein Süd um 103.000. „Ein Teil der Autofahrer hat auf die gestiegenen Spritpreise reagiert und beispielsweise Autofahrten auf öffentliche Verkehrsmittel verlagert oder Fahrgemeinschaften gebildet“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger in dem Zusammenhang fest.
Eine einzige S-Bahnfahrt kann mehr als 200 Autofahrten ersetzen. Damit wird sowohl der CO2-Ausstoß als auch der Platzverbrauch deutlich reduziert.
VCÖ-Experte Michael Schwendinger
Die Verkehrsbelastung bleibt laut VCÖ aber nach wie vor sehr hoch. „Lärm und Schadstoffe belasten die Gesundheit der Anrainer, der hohe CO2-Ausstoß belastet Umwelt und Klima. Österreich kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn es künftig weniger Autofahrten gibt. Dafür braucht es zusätzliche Maßnahmen“, betont Schwendinger.
Der öffentliche Verkehr ist nach Ansicht des VCÖ weiter zu verbessern. Auch in der Kombination mit dem Fahrrad zur Bahn liege großes Potenzial. Dafür sei es wichtig, dass die Bahnhöfe gut an die Rad-Infrastruktur angebunden sind. Und beim Bahnhof brauche es ausreichend und wettergeschützte Rad-Abstellplätze. „Eine einzige S-Bahnfahrt kann mehr als 200 Autofahrten ersetzen. Damit wird sowohl der CO2-Ausstoß als auch der Platzverbrauch deutlich reduziert. Stehend ergeben 200 Pkw eine 1000 Meter lange Autoschlange“, rechnet VCÖ-Experte Schwendinger vor.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.