Beim UNO-Weltgipfel wird heftig um die Finanzierung des Klimaschutzes gepokert. Österreich greift für internationale Projekte tief in die Tasche - 1,5 Milliarden Euro bis 2026!
Erstmals in der Reihe der vielen fruchtlosen Konferenzen steht in Sharm El Sheikh die Finanzierung von Schäden und Verlusten („Loss & Damage“) auf der Agenda.
UNO-Experten begrüßen das als große Erleichterung für Inselstaaten und Länder des globalen Südens, die schon jetzt massiv unter den Auswirkungen der Klimakrise wie steigende Meeresspiegel oder Wetterextreme leiden.
Knackpunkt laut Greenpeace-Expertin Jasmin Duregger: „Es braucht dafür einen eigenen Finanztopf, damit sichergestellt wird, dass das Geld zusätzlich fließt, und nicht etwa von anderer Finanzierung wie Klimaschutzmaßnahmen abgezwackt wird.“
Es muss auch Geld für den Wiederaufbau nach Naturkatastrophen und neue Ökostrom-Anlagen bereitgestellt werden.
Greenpeace-Expertin Jasmin Duregger
Österreich greift tief in die Tasche
Umweltministerin Leonore Gewessler hatte - wie berichtet - in den kommenden vier Jahren zusätzliche 220 Millionen mehr versprochen. Davon mindestens 50 Millionen Euro für die Behebung, Vermeidung und Minimierung von Schäden durch die Klimakrise. Zum Vergleich: Dänemark hat in diesem speziellen Segment 13,4 Millionen zugesagt. Öko-Gesamtleistung Österreichs laut Finanzminister Brunner: 1,5 Milliarden Euro bis 2026!
In Ägypten steht heißes Ringen ums Geld an
Jetzt sind daher besonders beim Entschädigungsfonds heiße Poker angesagt! Zumal allein die 58 besonders gefährdeten Staaten ihre Kosten in den letzten 20 Jahren mit 587,3 Milliarden Euro beziffert. Laut einer Studie der London School of Economics könnten die klimabedingten Verluste bis 2050 auf 1,0 bis 1,8 Billionen Dollar steigen - pro Jahr!
Wie sehr die Klimaopfer im Regen stehen gelassen werden, zeigt ein Rückblick auf den 2009er-Gipfel in Kopenhagen, bei dem festgelegt wurde, dass man ab 2020 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen will - dieser Betrag soll sich künftig regelmäßig erhöhen. Die Krux, ähnlich wie bei allen Klimaschutzplänen: Es gibt keinen Verteilungsschlüssel, welches Industrieland wie viel in die Fonds einzahlen muss! Nach aktuellem Stand stehen die Zusagen bei 83,3 Milliarden US-Dollar aber also schon 16,7 Milliarden zu wenig.
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