Im Tierheim Hallein finden gestrandete Vierbeiner Unterschlupf. Alle hoffen auf eine zweite Chance. Besonders jene Tiere, die in der Pandemie angeschafft und nun abgegeben wurden.
Labrador „Charly“ jagt dem blauen Ball nach. Ausgelassen springt er über die große Hundewiese, bellt freudig und wedelt mit seinen Schwanz hin und her als er seiner Retterin den Ball vor die Füße wirft. „Wir bekommen immer mehr Rassehunde ins Tierheim. Sie alle sind sogenannte Corona-Hunde, die während der Pandemie gekauft wurden. Doch jetzt, wo Homeoffice weniger wird, sind die Besitzer überfordert“, weiß Ursula Lochmann vom Tierheim Hallein.
Sie hat nicht nur „Charly“ ein vorübergehendes Zuhause geschenkt. Auch der Mischlingsrüde „Garo“ oder die Hündin „Nerine“ stehen unter dem Schutz von Lochmann. „Die Hunde kosten oft tausende Euro, werden dann aber einfach weggegeben. Weil ihre Besitzer oft unüberlegt gehandelt haben“, sagt Lochmann.
Und diese Fehlentscheidung lastet auf den Schultern der Vierbeiner – und auf den Kosten des Tierheims. „Wir sind überlastet. Aber wenn ein Tier Hilfe braucht, dann versuchen wir zu helfen“, sagt die Tierfreundin.
Katzen werden jedes Jahr im Frühling zum Problem
Etwa 15 Hunde und 60 Katzen können bei Lochmann und ihrem Team unterkommen. Zusätzlich gibt es noch Gehege für Kaninchen, Meerschweinchen und Fredchen. „Wenn der Platz da ist, dann übernehmen wir die Tiere sofort. Aber nicht immer ist dieser gegeben.“
Einen Vierbeiner bei sich aufzunehmen bedeutet Verantwortung. Wenn man ein Tier kauft, dann nicht aus dem Internet! Das führt oft zu Problemen.
Ursula Lochmann vom Tierheim Hallein
Bisher konnten laut Lochmann alle Findlinge an einen neuen Besitzer vermittelt werden. Zurzeit gibt es aber mehrere Dauergäste wie den Terrier „Grisu“ oder den Mischling „Blacky“.
Doch nicht nur Hundeliebhaber sind gefragt: Im Tierheim warten gut 30 Katzen zurzeit auf ein neues Heim. „Ab März sind wir jedes Jahr voll. Weil die Kastrationspflicht nicht überprüft wird. Die vielen Katzen werden zum Problem“, sagt Lochmann. Sie appelliert an Katzenbesitzer, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Auch Hundeliebhabern rät sie: „Kauft bitte keine Tiere im Internet, sondern direkt von Tierschutzvereinen.“
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