Vorbild für Spielfilm

Lebte am Airport: „Terminal-Mann“ verstorben

Mehran Karimi Nasseri mit einem Poster des Hollywoodfilms Terminal, der von ihm inspiriert wurde.

(Bild: AFP)

Der iranische Flüchtling, der jahrelang am Flughafen Charles de Gaulle lebte und Steven Spielberg zu seinem Film Terminal inspirierte, ist gestorben. Mehran Karimi Nasseri saß nach einer Zwischenlandung in Frankreich fest, weil er seine Papiere verloren hatte und verließ erst nach fast 20 Jahren den Pariser Flughafen. Erst vor wenigen Wochen war er freiwillig mit seinen Habseligkeiten wieder in den Airport gezogen und dort im Terminal F2 schließlich verstorben.

Sein trauriges Schicksal machte Nasseri weltberühmt. Er durfte nach einem Zwischenstopp 1988 den Transitbereich des Flughafens nicht verlassen, nachdem er seine Papiere verloren hatte und seinen Flüchtlingsstatus nicht mehr nachweisen konnte.

Nasseri hatte sich häuslich am Airport eingerichtet.

(Bild: AFP)

Trotz gültigem Visa lebte Nasseri weiter am Airport
Jahrelang versuchte Nasseri ein Visum in mehreren europäischen Ländern zu bekommen, erst 1999 stellte Frankreich dem Flüchtling ein Visum aus. Doch der Flughafenbewohner dürfte sich da schon zu gut am Airport eingelebt haben: Er wohnte dort weiter in einer Nische unter einer Flughafentreppe, die er sich wohnlich eingerichtet hatte.

Erst 2006 zog er wegen eines Krankenhausaufenthaltes aus und lebte anschließend erst in einem Heim und dann in einem Hotel, das er sich aufgrund der Einnahmen, die ihm der Hollywoodfilm eingebracht hatte, leisten konnte. Erst vor ein paar Wochen war er allerdings wieder in den Airport zurückgekehrt.

Nun teilte die Flughafenbehörde mit, dass Nasseri nach einem Herzinfarkt gestorben ist. Polizei und ein medizinisches Team hätten nichts mehr für den Iraner tun können. Er habe kurz vor seinem Ableben kaum noch gesprochen und in die Leere gestarrt, berichteten Flughafenangestellte laut der Zeitung „Le Parisien“.

Im Hollywood-Blockbuster wurde der Iraner von Tom Hanks verkörpert, der Film basierte lose auf der Lebensgeschichte des Iraners, der nun im Alter von 76 Jahren verstarb.