Vor Abzug geplündert

Cherson: Russen stahlen sogar Waschbär aus Zoo

Vor ihrem Abzug aus der südukrainischen Stadt Cherson haben russische Soldaten nach ukrainischen Angaben systematisch geplündert. Die Rede ist von Haushaltsgeräten, Handymasten, Kunstgegenständen - und einem Waschbären. Ein Video, das von den Besatzern selbst aufgenommen wurde, zeigt die Tat (siehe oben).

In dem Clip, der offenbar im Zoo von Cherson aufgenommen wurde, packt ein Russe in Tarnanzug den Waschbären am Schwanz und wirft das Tier unter heftiger Gegenwehr in einen Käfig. Der Mann, der sich den Waschbären schnappt, ist offenbar kein Unbekannter. Bei ihm dürfte sich um Oleg Subkow handeln, den russischen Direktor des Taigan-Zoos auf der Krim.

Auch Lamas und Wölfe gestohlen
Der Waschbär ist nicht das einzige Tier, das aus dem Zoo mitgenommen wurde. Auch Lamas, Wölfe, Esel und Eichhörnchen seien verladen und auf die Krim gebracht worden, erklärte die ukrainische Tierschutzorganisation UAnimals auf Facebook.

Die Aufnahmen sind in sozialen Medien viral gegangen: Der Waschbär wird spaßeshalber als Kriegsgefangener der Russen bezeichnet und in zahlreichen Memes zum Helden stilisiert (siehe unten). Der Sprecher der Militärverwaltung von Odessa, Sergej Bratschuk, erklärte in einem Video, dass man bereit sei, den Waschbären gegen zehn gefangene russische Soldaten zu tauschen.

„Einzige gute Nachricht“
Gelacht wird in der Ukraine auch über eine Telegram-Nachricht der russischen Bloggerin Anna Dolgareva. „Ich wurde gebeten, gute Nachrichten aus Cherson zu überbringen, aber die einzige wirklich gute Nachricht ist, dass mein Kamerad einen Waschbären aus dem Zoo in Cherson stehlen konnte“, schrieb sie.