Zahl wieder gestiegen

5,7 Prozent mehr Tierversuche in Österreich

Tierecke
14.11.2022 10:12

Die Zahl der in Österreich in Tierversuchen verwendeten Tiere ist im vergangen Jahr wieder gestiegen: 2021 wurden 218.244 Tiere für diesen Zweck eingesetzt, das sind um 5,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor (206.469). 2019 waren es noch 246.315 Tiere. Das geht aus der Tierversuchsstatistik 2021 hervor, die vom zuständigen Bildungsministerium veröffentlicht wurde.

Das Tierversuchsgesetz (TVG) sieht vor, dass Tierversuche in vier Schweregrade eingeteilt werden: Mit 115.511 Tieren (2020: 109.752) entfällt etwas mehr als die Hälfte in die Kategorie „gering“ (Schweregrad zwei). Dazu zählen Versuche, bei denen „kurzfristig geringe Schmerzen, Leiden oder Ängste“ zugefügt werden, oder Versuche ohne wesentliche Beeinträchtigung des Wohlergehens oder des Allgemeinzustands der Tiere, beispielsweise Ohr- oder Schwanzspitzenbiopsien.

Mäuse werden am häufigsten eingesetzt
Nach Verwendungszweck werden die meisten Tiere für angewandte Forschung im Bereich „Infektionskrankheiten des Menschen“ (28.687) eingesetzt, gefolgt von Grundlagenforschung im Bereich „Multisystemisch“ (25.104) und angewandter Forschung im Bereich „Krebserkrankungen des Menschen“ (23.925). Die am häufigsten bei Versuchen eingesetzten Tiere sind Mäuse (165.884), gefolgt von Zebrafischen (24.463), den Kategorien „andere Fische“ (6.448) und „andere Amphibien“ (5.316), Ratten (3.769), Haushühnern (3.542) und Schweinen (2.566).

The white rabbit in scientific lab experiment (Bild: stock.adobe.com)
The white rabbit in scientific lab experiment

1,4 Millionen unterschrieben gegen Tierversuche
Mit über einer Million Unterschriften setzten EU-Bürger im September diesen Jahres ein deutliches Zeichen für ein endgültiges Ende der qualvollen Versuche an Tieren und forderten einen konkreten Ausstiegsplan aus allen Tierversuchen in der EU. „Es ist wirklich ein Skandal, dass ein Land wie Österreich die Auflagen für Tierversuche so schleifen lässt, anstatt sie zu verschärfen! Ich habe bereits 2012 versucht, das Gesetz in bessere Bahnen zu lenken - doch leider wurden die vielen Versprechen nicht gehalten“, ist auch „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner wütend.

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