Der sechste Weltmeistertitel für Brasilien ist in greifbarer Nähe - zumindest wenn es nach der statistischen Prognose bzw. Berechnung eines internationalen Forscherteams geht, an dem auch die Universität Innsbruck beteiligt ist. Die „Selecao“ weist demnach eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 15 Prozent auf und geht als „klarer Favorit“ in das kommende Turnier in Katar, teilte die Universität am Montag in einer Aussendung mit.
Hinter Brasilien folgen laut den Statistikern Argentinien mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 11,2 Prozent, die Niederlande mit 9,7 Prozent, Deutschland mit 9,2 Prozent und der Weltmeister von 2018, Frankreich, mit 9,1 Prozent. Die Prognose der Wissenschafter der Universitäten Innsbruck, Gent, Luxemburg sowie der Technischen Universitäten Dortmund und München kombiniere dabei mehrere statistische Modelle für die Spielstärken der Teams mit Informationen über die Team-Struktur (etwa Marktwert oder Anzahl Champions-League-Spieler) sowie sozio-ökonomische Faktoren des Herkunftslandes (Bevölkerung und Bruttoinlandsprodukt).
Mit den vorhergesagten Werten aus dem Modell der Forscherinnen und Forscher sei schließlich die gesamte WM „100.000 Mal durchsimuliert“ worden, hieß es. Spiel für Spiel, der Turnierauslosung und allen FIFA-Regeln folgend. Damit würden sich Wahrscheinlichkeiten für das Weiterkommen aller Teams in die einzelnen Turnierrunden und letztendlich für den WM-Sieg ergeben.
„Liefern Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten“
Doch gelaufen ist das Großereignis damit keineswegs, die Spannung bleibt erhalten, wurde betont. „Es liegt in der Natur von Prognosen, dass sie auch danebenliegen können - sonst wären Fußball-Turniere auch sehr langweilig. Wir liefern eben Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten“, erklärte Andreas Groll von der Technischen Universität Dortmund. Doch gewisse Aufschlüsse lassen sich offenbar ziehen. Denn die Prognosen seien bisher durchaus erfolgreich gewesen: Das Innsbrucker Modell von Achim Zeileis, das auf bereinigten Quoten der Wettanbieter basiert, habe unter anderem bereits 2008 das EURO-Finale, sowie 2010 und 2012 Welt- und Europameister Spanien richtig vorhersehen können, strich man hervor.
Jedoch: Die umstrittene Katar-WM mache die Prognose aufgrund von Faktoren wie etwa den extremen klimatischen Bedingungen schwieriger. Variablen, die sich bei früheren Weltmeisterschaften als sehr aussagekräftig erwiesen hatten, würden möglicherweise nicht oder anders funktionieren, wurde vorausgeschickt.
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