Methanausstoß geringer

Klimakiller Kuh? Sie ist viel besser als ihr Ruf

Oberösterreich
14.11.2022 13:30

Rinder haben einen schlechten CO2-Hufabdruck, weil sie das klimaschädliche Methan ausstoßen. Aber eine neue Studie entschärft die Vorwürfe. In Österreich pupsen Wiederkäuer weniger Methan als anderswo. Würde man bei uns die Tierhaltung reduzieren, ist außerdem die Kulturlandschaft in Gefahr, ist Florian Mayr, Milchbauer in Altenberg, überzeugt.

Die Nutztierhaltung - vor allem die Rinderhaltung - wird oft mit der Klimaerwärmung in Verbindung gebracht. Aber Immer mehr Fakten weisen darauf hin, dass die Klimakiller-Vorwürfe gegen Rinder, Schafe und Ziegen ungerechtfertigt sind. Aber es kommt darauf an, wo und wie die Wiederkäuer gehalten werden.

Besser als bisher angenommen
Eine neue Berechnung der Universität für Bodenkultur zeigt nun auf, dass in Österreich die Klimawirkung je Kilogramm Milch um 50 Prozent niedriger liegt als bisher angenommen, je Kilogramm Rindfleisch ist sie um 40 Prozent niedriger. Franz Waldenberger, Präsident der LK OÖ, betont: „
Gerade heimische Betriebe sind klimaeffizient, weil sie stark auf heimische Futtermittel setzen, die ohne künstliche Bewässerung produziert werden können. Das spart Ressourcen und vermeidet Eingriffe in die Natur.“

Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Bio-Bauer in Pennewang (Bild: Markus Wenzel)
Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ und Bio-Bauer in Pennewang

Futter macht viel aus
Florian Mayr, Milchbauer in Altenberg, berichtet im Gespräch mit der „Krone“ zudem, dass derzeit intensiv an natürlichen Futterzusätzen geforscht wird, die Methan-Ausstoß bei Wiederkäuern reduzieren: „Da ist Österreich ganz vorne dabei.“ 

Florian Mayr ist Bio-Landwirt in Altenberg bei Linz: „Natürliche Futterzusätze mindern Methanausstoß.“ (Bild: Horst Einöder/Flashpictures)
Florian Mayr ist Bio-Landwirt in Altenberg bei Linz: „Natürliche Futterzusätze mindern Methanausstoß.“

Fleischproduktion als Klimakiller
Ein Knackpunkt in Klimafragen ist der Fleischkonsum. Bleibt dieser auf hohem Niveau, macht es wenig Sinn, Tierhaltung vor Ort einzuschränken. „Dann würde das Fleisch woanders herkommen, wo wir die Haltung nicht beeinflussen können“, betont Mayr. Stichwort: Kühe, die im gerodeten Regenwald grasen. Das könne keine Alternative sein.

Verbuschung der Wiesen
Würden Nutztiere bei uns reduziert, ist außerdem das Grünland in Gefahr: „Wenn keine Tiere mehr weiden, wachsen die Wiesen mit Büschen und Wäldern zu. Einzige Alternative wären viele Biogas-Anlagen, um unsere Kulturlandschaft offen zu halten“, sagt der Landwirt. Grünland aber sei aber auf der anderen Seite auch ein starker Kohlenstoff-Speicher, also gut fürs Klima.

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