Wirbel in Frankenburg

Nächster Asyl-Brennpunkt: „Das hält Ort nicht aus“

Oberösterreich
14.11.2022 19:00

Es tut sich der nächste Asyl-Brennpunkt in Oberösterreich auf. In Frankenburg protestieren die Bewohner gegen die massive Belegung einer alten Industriehalle mit jungen Migranten. Der Bürgermeister hat sich lange zurückgehalten.

„Lange habe ich auf Verhandlungen ohne großes Aufsehen gesetzt. Aber es geht nicht mehr. Das hält der Ort nicht mehr aus“ – in Frankenburg bricht der nächste öffentliche Asylstreit los. Bürgermeister Norbert Weber (VP) will nicht mehr hinnehmen, dass in seiner 5500-Einwohner-Gemeinde in einer alten Industriehalle bis zu 300 Asylwerber – mit Stand 10. November waren es exakt 269 – untergebracht sind. Die Halle war 2015 vom Bund angemietet worden, nach dem Abebben der Flüchtlingswelle als Matratzenlager genutzt und im Vorjahr wieder aufgesperrt worden.

In dieser Fabrikshalle werden die Asylwerber vom Bund versorgt. Von hier sollen sie in Quartiere des Landes kommen. (Bild: Scharinger Daniel)
In dieser Fabrikshalle werden die Asylwerber vom Bund versorgt. Von hier sollen sie in Quartiere des Landes kommen.

„Sicherheitsgefühl katastrophal“
„Es sind alles junge Männer, und die sind im Ort überall präsent. Sie lungern oft auf Spielplätzen herum, Mütter mit Kindern meiden diese inzwischen. Die Freibadsaison war zum Vergessen, weil vor allem Mädchen lieber in die Bäder in Nachbarorten ausgewichen sind“, berichtet der Ortschef. Es gab zwar keine gravierenden Übergriffe, doch sei das „Sicherheitsgefühl der Einheimischen katastrophal“. Ein Zusperren der Einrichtung ist nicht das Ziel, aber eine Reduktion der untergebrachten Migranten auf „unter 100“.

Online-Petition gestartet
Eine Online-Petition läuft sei Anfang November, und 1723 Personen (Stand gestern Mittag) haben schon unterschrieben. „Laut Verteilerschlüssel wären etwa 75 Personen für unsere Gemeinde tragbar“, heißt es auch auf der Gemeinde- Homepage, die zur Unterschriftenliste führt. Es gehe nicht nur darum, die eigenen Leute zu beruhigen, sondern auch Migranten eine bessere Unterbringung zu gewährleisten.

In St. Georgen/A. wurden am Montag die 17 Asylzelte abgebaut, heute prüft Bürgermeister Ferdinand Aigner die Umsetzung seines Bescheides. Inzwischen entstand bei der Kaserne Hörsching ein Containerdorf der Bundesbetreuung, und in Hirschbach öffnete in der früheren Disco „Cheese“ ein Landesquartier für 16 Personen – ab Jänner könnten es 40 werden.

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