Amazon, der weltgrößte Online-Versandhändler, plant einem Zeitungsbericht zufolge seinen bisher größten Jobabbau. Der Konzern wolle noch diese Woche mit der Streichung von rund 10.000 Stellen beginnen, schrieben mehrere US-Medien am Montag unter Berufung auf in die Pläne eingeweihte Kreise.
Amazon selbst äußerte sich zunächst nicht. Der Konzern hatte zuletzt rund 1,5 Millionen Beschäftigte, sodass die Kürzungen weniger als ein Prozent betreffen würden. Vor dem Weihnachtsgeschäft, für das Amazon häufig Verstärkung anheuert, wäre es aber ein weiteres Signal für das jähe Ende des Tech-Booms. Etliche Unternehmen der Branche kündigten zuletzt Entlassungen an.
Kürzlich Einstellungsstopp beschlossen
Die Stellenstreichungen bei Amazon sollen den Berichten zufolge vor allem die defizitäre Geräte-Sparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa betreffen. Amazon warnte Investoren bereits vor einem schwachen Schlussquartal und beschloss Anfang November einen Einstellungsstopp angesichts erhöhter Inflations- und Rezessionsrisiken. Der Konzern steht nach einer Ausgabeoffensive in der Pandemie unter Druck, die Kosten zu senken. Die Aktie ist in diesem Jahr um über 40 Prozent gesunken.
Bezos will Großteil seines Vermögens spenden
Indes hat Amazon-Gründer Jeff Bezos angekündigt, einen Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke spenden. In einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN sagte der einst reichste Mensch der Welt, er und seine Lebensgefährtin Lauren Sánchez würden „die Kapazität aufbauen“, um das Geld spenden zu können. Auf die Frage, ob er den Großteil seines Reichtums noch zu Lebzeiten spenden wolle, antwortete der 58-Jährige: „Ja, das will ich.“
Bezos ist laut dem Finanzmagazin „Forbes“ mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 120 Milliarden Dollar (rund 116 Mrd. Euro) der derzeit viertreichste Mensch der Welt. Der Amazon-Gründer war lange Zeit an der Spitze des Rankings gestanden. Er hat sich aber - anders als etwa seine Ex-Frau MacKenzie Scott, Microsoft-Gründer Bill Gates und Finanzinvestor Warren Buffett - nicht dem „Giving Pledge“ angeschlossen, mit dem zahlreiche Milliardäre zugesagt haben, einen Großteil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
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