Pendler ist sauer

Kein Klimabonus für Beamten trotz 37 Steuer-Jahren

Salzburg
15.11.2022 07:30

Ein Eisenbahner schaut bei den Teuerungsmaßnahmen der Regierung durch die Finger, weil er auf der falschen Seite der Grenze wohnt. Steuern zahlt er aber seit Jahrzehnten in Österreich.

Überlegt kann sich das niemand haben. Sonst gäbe es das nicht“, gibt Stefan Bogner in einer Mischung aus Verärgerung und Ungläubigkeit zu Protokoll. Der 52-jährige ÖBB-Beamte zahlt seit 37 Jahren seine Steuern in Österreich, doch einen Klimabonus hat er bis heute nicht auf dem Konto. Der Grund: Der Liebe wegen wohnt Bogner im benachbarten Freilassing (Bayern). Den Klimabonus aber bekam nur, wer am Stichtag einen Hauptwohnsitz in Österreich hatte. Jene Menschen, die in Österreich arbeiten, aber in Deutschland leben, schauten also durch die Finger.

(Bild: Karl Schöndorfer)

Pendler schauen bei der Teuerung durch die Finger
„Ein bisschen ungerecht ist das schon. Immerhin wurde der Klimabonus ja teilweise sogar an Verstorbene ausgezahlt“, schmunzelt Bogner. Es sei zwar schade um das Geld, weil alles immer teurer werde. Aber: „Eigentlich geht es mir um die Gerechtigkeit. Es sind sicher auch viele andere Menschen betroffen“, meint Bogner.

Wer in Salzburg arbeitet, aber in Deutschland wohnt, hat kein Anrecht auf den Klima- und Teuerungsbonus. Selbst, wenn er seine Steuern in Österreich zahlt. (Bild: Tröster Andreas)
Wer in Salzburg arbeitet, aber in Deutschland wohnt, hat kein Anrecht auf den Klima- und Teuerungsbonus. Selbst, wenn er seine Steuern in Österreich zahlt.

Besonders bitter: Auch in Deutschland profitiert der Eisenbahner nicht von Anti-Teuerungsmaßnahmen der Regierung. Und: „Ich befürchte, dass ich bei kommenden Maßnahmen der Bundesregierung wieder zu kurz kommen“, sorgt sich Bogner. Er sei zwar auf die Asylwerber, die einen Teuerungsbonus erhalten haben, nicht neidisch. Ich arbeite seit ich 15 bin in Österreich und dann sowas", meint Bogner.

Besonders ärgerlich sei gewesen, als er 34 Minuten in der Warteschleife des Ministeriums gehangen sei. Nur um dann zu erfahren, dass man an der Situation nichts ändern könne. Denn: so seien die Regeln nun einmal.

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