Betrugsserie in Tirol

Seniorin machte 18.000 € für falschen Sohn locker

Tirol
15.11.2022 11:02

Es ist schon wieder passiert! Die aktuelle Betrugswelle mit dem fiesen „Sohn-Tochter-Trick“ reißt in Tirol nicht ab. Ein unbekannter Täter gab sich via WhatsApp als ihr Sohn aus und brachte eine Innsbruckerin (65) dazu, fast 20.000 Euro zu überweisen. Vom Täter fehlt jede Spur. Die Polizei rät einmal mehr zu erhöhter Vorsicht.

„Mama, ich brauch‘ dringend Geld!“ - so oder so ähnlich beginnen dubiose WhatsApp-Nachrichten, die derzeit in Tirol und im restlichen Österreich die Runde machen. Opfer wurde jüngst auch eine 65-jährige Innsbruckerin. Ein Unbekannter gab sich als ihr Sohn aus, tischte der Seniorin Lügenmärchen auf und behauptete, dass dies seine neue Nummer sei.

Hilfsbereite Frau überwies Geld
Im Laufe der folgenden Kommunikation bat der dreiste Betrüger seine „Mama“ plötzlich um Geld, das er dringend benötigen würde. Die Frau sollte es möglichst rasch auf das vermeintliche Konto des „Sohnes“ überweisen. Was sie leider auch tat. Alles in allem machte die Pensionistin rund 18.000 Euro locker!

So schützen Sie sich vor Betrügern
Fälle wie diese kommen derzeit leider immer wieder vor. Nicht selten sind die Beträge, die die Opfer verlieren, deutlich höher. Die Tiroler Polizei gibt Tipps, wie Sie sich vor solchen Betrügern schützen können.

Präventionstipps der Polizei

  • Überweisen Sie niemals Geldbeträge ohne Gegencheck: Versuchen Sie die betroffene Person persönlich zu erreichen.
  • Kontaktieren Sie die betroffene Person, indem Sie diese unter jener Telefonnummer zurückrufen, die Sie sonst auch verwenden.
  • Verwenden Sie zur telefonischen Kontaktaufnahme nicht die Sprachanruf-Funktion des Messenger-Dienstes.
  • Bezahlen/Überweisen Sie auf keinen Fall und überlegen Sie sich, ob die Überweisung für die betroffene Person überhaupt plausibel ist (Zahlungsgrund, Höhe, usw.).
  • Geben Sie keine Zugangsdaten oder ihre Bankverbindung bekannt.
  • Melden Sie den Absender der Nachrichten beim entsprechenden Messenger-Dienst und blockieren Sie die Rufnummer.
  • Ist bereits ein Schaden eingetreten, erstatten Sie auf der nächsten Polizeiinspektion eine Anzeige.

„Nicht unter Druck setzen lassen“
Keinesfalls solle man sich von dem Absender unter Druck setzen lassen. Genau das wurde aber etwa einer 79-Jährigen - ebenfalls aus Innsbruck - Ende vergangener Woche zum Verhängnis. Aufgrund der „Dringlichkeit“ sollte die Frau noch am selben Tag per Express-Überweisung mehrere Tausend Euro überweisen. Auch sie fiel auf den Trick herein. „Aufgrund der Uhrzeit, die Banken waren zu diesem Zeitpunkt nur mehr eine halbe Stunde geöffnet, wurde das Opfer zeitlich unter Druck gesetzt und es habe über das Vorhaben nicht weiter nachgedacht“, schilderte damals die Polizei.

Die skrupellosen Trickbetrüger auszuforschen, ist - wie leider so oft im Bereich der Web-Kriminalität - für die Polizei enorm schwierig. Nicht selten verlaufen die Ermittlungen im Sand.

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