Protest in Museum

Öl-Attacke! Aktivisten verunstalten Klimt-Gemälde

Wien
15.11.2022 11:32

Im Wiener Leopold Museum haben Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ wieder zugeschlagen. Diesmal hatten sie es auf ein Klimt-Kunstwerk abgesehen. Auf Twitter posteten sie ein Video ihrer Aktion.

Am Dienstagvormittag schütteten Klimaaktivisten schwarzes Öl auf das Klimt-Kunstwerk „Tod und Leben“ und klebten sich im Anschluss daran fest. „Neue Öl- und Gasbohrungen sind ein Todesurteil für die Menschheit“, zwitscherten sie auf Twitter.

Lautstark gegen Klimapolitik
Kurz darauf kam ein Sicherheitsbeamter dazu und versuchte einen der Aktivisten zu entfernen. Währenddessen klebte sich ein weiterer an das Gemälde und protestierte lautstark gegen die Klimapolitik. Im Video ist zu erkennen, wie das Öl währenddessen auf dem Schutzglas hinunterrinnt. Besucher des Wiener Museums zeigten sich aufgebracht über die Aktion. Laut Berichten war die Wiener Polizei mit rund zehn Beamten vor Ort.

Beschädigt wurde das Kunstwerk laut einer ersten Bestandsaufnahme nicht. Während das Team der Restaurierung hinsichtlich des Bildes Entwarnung gab, sei der Schaden am Glas und an der Sicherheitsumrahmung sowie an Wand und Boden „evident und erheblich“.

Aktivisten der „Letzten Generation“ haben im Leopold Museum das Klimt-Gemälde beschüttet. (Bild: APA/Letzte Generation Österreich)
Aktivisten der „Letzten Generation“ haben im Leopold Museum das Klimt-Gemälde beschüttet.
Lautstark demonstrierten die beiden gegen die aktuelle Klimapolitik. (Bild: APA/Letzte Generation Österreich)
Lautstark demonstrierten die beiden gegen die aktuelle Klimapolitik.

Freier Eintritt zum Leopolditag
Anlässlich des Leopolditags gab es im Leopold Museum freien Eintritt, als Sponsor trat in diesem Zusammenhang die OMV auf. Trotz genauer Kontrollen - so mussten etwa Taschen abgegeben werden -, hätten die Aktivisten die Flüssigkeit in einer Wärmflasche unter ihrer Kleidung ins Museum geschleust. Mehrere Räume mussten für die Besucher gesperrt werden. Die Flüssigkeit sei vom Glas bereits wieder entfernt worden.

Es wurden laut Polizei zwei Anzeigen wegen des Verdachts der schweren Sachbeschädigung sowie zwei Anzeigen aufgrund der Ordnungsstörung gelegt.

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Ich glaube aber nicht, dass Aktionen wie diese zielführend sind, weil sich die Frage stellt, ob sie nicht eher zu mehr Unverständnis als zu mehr Bewusstsein für die Klimakatastrophe führe.

Andrea Mayer (Grüne), Kulturstaatssekretärin

Reaktionen aus der Politik
Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) zeigte Verständnis für „die Anliegen und auch die Verzweiflung“ der Aktivisten. „Ich glaube aber nicht, dass Aktionen wie diese zielführend sind, weil sich die Frage stellt, ob sie nicht eher zu mehr Unverständnis als zu mehr Bewusstsein für die Klimakatastrophe führen“, hielt sie in einer Reaktion fest. „Aus meiner Sicht ist es der falsche Weg, das Risiko unwiderruflicher Schäden an Kunstwerken in Kauf zu nehmen. Kunst und Kultur sind Verbündete im Kampf gegen die Klimakatastrophe, keine Gegner.“

Für ÖVP-Staatssekretärin Claudia Plakolm sind Aktionen wie im Leopold Museum oder das Ankleben auf der Straße „auf ganz vielen Ebenen respektlos“. Man müsse zwar viele Menschen für Klimaschutz begeistern, mit ihrem Vorgehen erreiche die „Chaostruppe“ aber das Gegenteil.

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