Das Festtagsmenü wird heuer kostspieliger: Der unterm Christbaum beliebteste Fisch kostet um 25 Prozent mehr - doch die Nachfrage bleibt gut. Nicht nur Karpfen, auch Forellen und Zander kommen immer öfter am Heiligen Abend auf den Tisch. Importe machen es heimischen Aquakulturen nicht leicht.
Nach den Gansln explodiert auch der Preis für den Weihnachtskarpfen. Während ein Kilo geschröpftes Filet vergangenes Jahr noch 20 Euro kostete, sind es heuer rund 25 Euro. Das ist ein gesalzener Anstieg um 25 Prozent.
Bis zu 32 Euro
Das Filet der Regenbogenforelle, das rund um Weihnachten und Neujahr immer mehr boomt, kletterte beim heimischen Fisch auf 25 Euro, geräuchert und filetiert kommt das Kilo schon auf saftige 32 Euro.
Futterpreis ist ein Grund
„Die Futtermittel und die Verpackung sind teurer geworden“, erklärt Martin Mayringer, Aquakultur-Experte der LK OÖ die Ursache. Karpfen werden mit Getreide gefüttert, Forellen mit eiweißreichem Spezialfutter. Außerdem braucht man viel (teuren) Strom für die Kalterung oder die Belüftung der Teiche.
Der Weihnachtskarpfen ist traditionell, aber auch Forelle oder Zander werden immer beliebter. Generell ist Fisch teurer geworden.
Martin Mayringer, Referent Landwirtschaftskammer OÖ
Arbeit im Fischkalter voll im Gange
Im Fischkalter des Stifts Kremsmünster tummeln sich seit Anfang November die Karpfen. „In den letzten Jahren ist unser Preis immer gleich geblieben“, erklärt Dietmar Mühlwanger, Fischmeister des Stifts Kremsmünster. Auch hier musste man einmal nachziehen, um Kosten abzufedern. Die Nachfrage ist aber dennoch gut angelaufen: „Wir nehmen Bestellungen für Weihnachten noch bis 19. Dezember an.“
Import erzeugt großen Druck
„Wir können nur sieben Prozent des Bedarfs an Karpfen in Österreich mit heimischen Kulturen abdecken, bei Süßwasserfischen insgesamt immerhin knapp 35 Prozent“, sagt Mayringer.
Längerfristig könnte der Preiskampf mit Niedrig-Preis-Importware allerdings heimische Aquakulturen reduzieren: „Dann wird es so kommen, wie bei der Pute, da ist die heimische Produktion um ein Viertel geschrumpft, weil unsere Landwirte sonst drauf sitzen bleiben.“
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