In Kärnten stand ein 20-Jähriger vor Gericht. Seine Begründung für die Nicht-Zustellung der wichtigen Schriftstücke lautete: „Ich wollte nur schnell zu meiner kranken Mama!“ Ob das beim Richter durchging ...
Irgendwie ist es zwar rührend, was der 20-jährige Kärntner Richter Uwe Dumpelnik erzählt: „Ich habe die Briefe nicht zugestellt, weil ich so schnell wie möglich mit der Arbeit fertig sein wollte, um zur Mama zu kommen.“ Diese sei nämlich krank. Er, der jüngste Sohn, müsse sich um sie kümmern.
Ich wollte nur schnell zu meiner kranken Mama!
Die Begründung des Jung-Postlers überzeugte den Richter nicht.
Schreiben von Verwaltung, Polizei und Gerichten
„Allzu einleuchtend scheint mir das Motiv nicht“, meint dazu aber der Rat. Auch die Jugendschöffen schauen zweifelnd drein. Immerhin handelt es sich nicht um ein paar einzelne unwichtige Schreiben, die der Jung-Zusteller in seiner Schublade hortete. „Sondern um 148 RSA- und RSB-Briefe von Gerichten, Landesverwaltung, Polizei, einer Schule, die drei Monate liegen geblieben sind“, wie Staatsanwältin Johanna Schun aufzählt.
Nicht-Zustellung verursachte viel Ärger
Da ging es um Strafverfügungen, Dokumente, Gerichtsbescheide, deren Nicht-Zustellung einzelnen Kärntnern viel Ärger gemacht haben könnte. Daher gibt’s auch keine Diversion, sondern sechs Monate bedingt wegen Amtsmissbrauch, rechtskräftig.
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