Einem Steirer wird seine große Liebe zum Nächsten und zum Tier zum „Verhängnis“: Weil ein alter Hund eine OP brauchte, hat er ab Mitte des Monats kaum noch zu essen.
Der Pensionist, der nur eine Mindestrente bezieht, ist einer „von denen“. Von denen, die immer nur geben. Von denen, denen das Schicksal ständig übel mitspielt. Und von denen, denen es ganz schwer fällt, für sich zu bitten. Der Mann macht es nur, weil es nicht anders geht.
Er ist noch von der alten Schule - keine Schulden machen, das wurde dem Über-70-Jährigen schon von Kindheit an eingebläut. Dass sich jetzt, im Alter, ein Minus auf seinem Konto angehäuft hat, so viel, dass es gesperrt wurde, das lässt ihn nachts nicht schlafen.
100 Tierarztrechnungen
Aber das Geld war nicht für ihn. Als seine Lebensgefährtin nach langer Leidensgeschichte verstorben ist, hat er sein Herz an einen alten Hund gehängt. Der Grazer konnte nicht mitanschauen, wie er gehalten wurde, borgte sich Geld aus um ihn abkaufen zu können - und nahm einen Kredit auf, um ihm durch eine OP endlich ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Der Start in eine Schuldenspirale. Alles in allem haben sich hundert Tierarztrechnungen angesammelt
Mittlerweile ist „Rocky“ gestorben; die Welt des Grazers brach zusammen. Trost brachte ihm der Vierbeiner einer Bekannten, die ihren alten Hund nicht mehr behalten konnte. Der großherzige Tier- und Menschenfreund schloss ihn in sein Herz. Aber wieder schlug das Schicksal zu - auch „Snoopy“ ist schwer krank. Die Operation kostet wiederum Tausende Euro.
Ich fahre täglich hin und füttere sie
Ein Steirer kümmert sich rührend um seine betragte Nachbarin im Heim
Und was uns noch so rührt: Der Mann kümmert sich aufopfernd um eine betagte Nachbarin im Heim. „Sie kennt mich kaum noch, kann auch den Löffel nicht halten, und daher auch nicht gut essen“, erzählt er. „Also fahr ich täglich hin, füttere sie, erzähle Geschichten.“
Und er zaubert ihr mit Köstlichkeiten ein Lächeln ins Gesicht. Leckereien, von denen sie selbst längst vergessen hat, wie sehr sie sie zeitlebens geliebt hat. Aber er weiß es noch und verwöhnt sie damit. Kardinalschnitten, Obst, klein zusammengeschnitten. Die Freude der Frau ist unbezahlbar. Er bringt mit, was er sich selbst nicht gönnt.
Denn auch das läppert sich empfindlich zusammen. Alles in allem: Jetzt hat der Mindestrentner ab Mitte des Monats selbst kaum Geld für Lebensmittel mehr.
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