Foren-Knigge

Totschlagargumente: So können Sie sich wehren

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25.11.2022 18:00

In der heutigen Ausgabe unserer Serie „Foren-Knigge“ widmen wir uns dem Totschlagargument. Darunter versteht man Scheinargumente, denen oft nicht widersprochen werden kann. Diskutierende wenden dabei leere Phrasen oder Pauschalbehauptungen an, um eine Diskussion im Keim zu ersticken oder die Aufmerksamkeit auf einen irrelevanten Nebenaspekt zu lenken. Wie Sie diese Argumente erkennen und was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.

Woher stammt der Ausdruck?
Der Begriff Killerphrase wurde zum ersten Mal 1958 vom Management-Theoretiker Charles Clark verwendet, als er versuchte, die Ideenfindungstechnik des Brainstormings weiterzuentwickeln. Beiträge, die die Kreativität nicht befeuern, sondern ersticken, bezeichnete er als Killerphrasen.

Als Totschlagargument bezeichnete man Anfang der 1980er-Jahre noch extrem schlagkräftige Argumente, welche sich Redner bis zum Diskussionsende aufhoben, um diese damit zu beenden. Heute werden die Begriffe Totschlagargument und Killerphrase auch als Synonym benutzt.

(Bild: Evgeny Atamanenko/stock.adobe.com)

Totschlagargumente können in mehrere Gruppen unterteilt werden.
Da gibt es zum Beispiel die Beharrungs-Killerphrasen. Diese sollen dafür sorgen, dass Veränderungen verhindert werden. „Das war schon immer so.“, „Bisher hat es auch funktioniert.“ oder „Das haben wir ausprobiert, das geht nicht.“ sind Sätze, mit denen Ideen schnell im Keim erstickt werden sollen.

Besserwisser-Killerphrasen und Autoritäts-Killerphrasen sollen ein gewisses Machtverhältnis zwischen den Diskussionspartnern hervorrufen. Mit Sätzen wie „Davon haben Sie keine Ahnung.“, „Da können Sie nicht mitreden.“ oder „Ich weiß schon, wie das wieder endet.“ wird gerne dafür gesorgt, sich über den Diskussionspartner zu stellen.

Bedenkenträger-Killerphrasen und Vertagungs-Killerphrasen drücken die Angst vor Veränderungen aus. Diskutierende versuchen damit häufig, das Thema in die Zukunft zu verlegen, um sich nicht damit beschäftigen zu müssen. „Dafür haben wir nicht genug Zeit.“, „Das ist zu teuer.“ und „Darüber reden wir ein anderes Mal.“ sind typische Beispiele für diese Totschlagargumente.

Mit Angriffs-Killerphrasen versucht man sein Gegenüber persönlich anzugreifen, um vom Diskussionsthema abzulenken. Das ist die aggressivste Form des Totschlagarguments. „Das ist typisch.“ und „War klar, dass Sie das sagen.“ sind klassische Beispiele dafür.

Wie kann ich mich davor schützen und dagegen argumentieren?
Der effektivste Weg, Totschlagargumente zu kontern, ist das Stellen von Rückfragen und das Widersprechen. Ziel sollte sein, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren. Argumentiert Ihr Gegenüber mit „Dafür ist jetzt keine Zeit“, können Sie fragen, welcher Zeitpunkt besser wäre. Möchte Ihr Diskussionspartner Ihre Ideen im Keim ersticken, indem er sagt: „Das haben wir schon einmal gemacht, das funktioniert nicht.“, können Sie kontern, indem Sie erklären, warum Ihr Vorhaben anders ist als damals.

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