„Krone“-Kommentar

Die Welt kippt nach Asien

Kolumnen
16.11.2022 06:00

Zufall oder nicht: Drei der wichtigsten politischen Jahrestreffen der Weltenlenker finden dieser Tage in Serie in Ost- und Südostasien statt. Dieser Trend hat auch so kommen müssen, denn dort ist jener Teil der Welt mit dem höchsten Entwicklungstempo.

Dort sind die Menschen nicht nur modernisierungswillig, sondern regelrecht modernisierungswütig. So nebenbei: Der Tagungsort der G20 (Großen Zwanzig), Indonesien, ist mit 233 Millionen der größte Moslemstaat der Welt - und dennoch eine Demokratie!

Alle paar Jahre kommt ein neuer „Tigerstaat“ hinzu: erst Vietnam, jetzt Kambodscha. Beide haben eine schreckliche Geschichte hinter sich.

Dieses Südostasien ist die Arena, wo die beiden Platzhirsche China und USA ihre Rivalität austragen. Der US-Präsident hat den Vorteil, dass er auch noch auf einem anderen Kontinent die erste Geige spielen kann: in Europa.

Täuschen wir uns aber nicht: Joe Biden ist - altersbedingt - der letzte US-Präsident, der (wegen Russland) noch ein Ohr für Europa hat. Man kann auch die Frage stellen, ob ein anderer US-Präsident noch diese emotionale Verbundenheit mit der Ukraine aufgebracht hätte.

Sobald Russland seine Bedeutung als ein Rivale ausgespielt hat, liegt die Zukunft der USA im pazifischen Raum. Europa wird dann seine Sicherheit selbst in die Hand nehmen müssen. Und es wird hart daran arbeiten müssen, sich in der Welt Gehör zu verschaffen.

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