Kampf gegen Opioide

Walmart muss drei Milliarden Dollar zahlen

Der US-Supermarktriese betriebt in seinen Geschäften auch Apotheken. Dort verkaufte Schmerzmittel wurden ihm nun zum Verhängnis.

(Bild: AP)

Der US-Supermarktriese Walmart muss 3,1 Milliarden Dollar (rund drei Mrd. Euro) Schadenersatz zahlen. Hintergrund ist eine landesweite Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche, nachdem zahlreiche Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben waren.

Der betroffene Konzern betreibt in seinen Märkten auch Apotheken. Das Justizverfahren gegen ihn soll nun mit einem Vergleich eingestellt werden. Angestrebt worden war es unter anderem von Bundesstaaten und Gemeinden. Der vereinbarte Vergleich enthalte zahlreiche Vorgaben für „deutliche Verbesserungen, wie Walmarts Apotheken mit Opioiden umgehen“, sagte die Generalstaatsanwältin des Bundesstaats New York, Letitia James. Apotheken hätten eine „unbestreitbare Rolle“ bei der durch Opioide angerichteten „Zerstörung“ gespielt.

Walmart weist Schuld von sich
Der Schadenersatz in der Höhe von 3,1 Milliarden Dollar solle den Gemeinden im ganzen Land „im Kampf gegen die Opioid-Krise helfen“, sagte ein Vertreter von Walmart. Der noch nicht endgültig beschlossene Bescheid sei aber kein Schuldeingeständnis.

(Bild: APA/dpa/Frank May)

Vor ungefähr zwei Wochen hatten sich bereits die Apotheken-Ketten CVS und Walgreens dazu bereiterklärt, insgesamt zehn Milliarden Dollar (rund 9,7 Mrd. Euro) Schadenersatz zu zahlen. Sie wollen damit laufende Verfahren zum Abschluss bringen. Im Vorjahr hat etwa der Pharmariese Johnson & Johnson 26 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 25 Mrd. Euro) gezahlt.

In den vergangenen 20 Jahren sind in den USA mehr als eine halbe Million Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben. Darunter fallen etwa verschriebene Schmerzmittel, aber auch illegale Drogen wie Heroin. Laut Expertinnen und Experten werden die Schmerzmittel zu häufig verschrieben. Den Herstellern sowie Großhändlern und Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Sucht nicht reagiert zu haben.