Nach dem Einschlag einer Rakete in einem polnischen Dorf nahe der Grenze zur Ukraine hat Karl Nehammer (ÖVP) Besonnenheit eingemahnt. Er lobte die ersten Reaktionen der NATO und EU und versprach, dass sich Österreich für einen raschen Waffenstillstand einsetzen werde.
„Schreckliche Nachrichten haben uns gestern am Abend erreicht und uns nicht nur beunruhigt, sondern auch schockiert“, sagte Nehammer nach dem Ministerrat am Mittwoch. Die Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen in Polen. Raketenangriffe auf zivile Einrichtungen seien „aufs Schärfste“ zu verurteilen und ein Kriegsverbrechen.
Fehlgeleitete ukrainische Rakete?
Der Kanzler forderte, dass die Umstände des Raketeneinschlags vollständig aufgeklärt werden. Laut derzeitigem Wissensstand habe es sich um eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete gehandelt. Zuvor sind laut Geheimdiensten mehr als 130 russische Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert worden.
Je länger der Krieg dauere, desto gefährlicher werde es für die Menschen, so Nehammer. Daher sei es wichtig, im Handeln Besonnenheit an den Tag zu legen, wie auf Aufklärung statt auf Mutmaßungen zu setzen. „Besonnenheit ist gerade in Zeiten des Krieges das Gebot der Stunde“, ist Nehammer überzeugt. Österreich werde sich weiter für einen sofortigen Waffenstillstand und das Ende des Krieges einsetzen, versprach der Kanzler.
Besonnenheit ist gerade in Zeiten des Krieges das Gebot der Stunde.
Karl Nehammer, Bundeskanzler
Um 10 Uhr (MEZ) beginnt am Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung der NATO in Brüssel. Polen ist Mitglied der Militärallianz. Die Rakete schlug am Dienstnachmittag nahe der Grenze zur Ukraine ein und tötete zwei Menschen. Die russische Regierung bestreitet den Abschuss dieser Rakete. US-Präsident Joe Biden erklärte ebenfalls, dass es angesichts der Flugbahn unwahrscheinlich sei, dass die Rakete in Russland abgefeuert wurde.
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