Ein junger Polarfuchs namens „Wukk“ ist Ende Juli aus einer illegalen Privathaltung in Niederösterreich gerettet worden. Das Tierbaby wurde laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten völlig unzureichend gehalten und von den Behörden schließlich ins Tierheim nach Vösendorf gebracht. Nachdem er vier Monate lang aufgepäppelt wurde und alle Impfungen erhalten hatte, reiste „Wukk“ am Mittwoch in eine Wildtierstation nach Deutschland, die von Vier Pfoten geführt wird.
Durch die Privathaltung war eine Auswilderung nicht möglich. „Wir freuen uns sehr für den kleinen ,Wukk‘. Nachdem er alle nötigen Impfungen in Vösendorf erhalten hat, steht seinem Start in ein besseres Leben nichts mehr im Wege“, sagte, Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Am 27. Juli wurde „Wukk“ im Privatbesitz im Bezirk Baden entdeckt und dem Halter von den Behörden abgenommen. Im Wildtierpark „Tierart“ in Deutschland werde der Polarfuchs „den notwendigen Platz haben, um seine Bedürfnisse als Wildtier ausleben zu können“. In der Einrichtung gebe es auch andere Füchse.
Illegaler Wildtierhandel boomt
Die Privathaltung von Wildtieren wie „Wukk“ sei eines der zahlreichen Beispiele für den illegalen Wildtierhandel, der ohnehin boomt und weltweit ein Milliardengeschäft ist. „Darunter leiden nicht nur die Tiere. Auch das Risiko für sogenannte Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden und umgekehrt, steigt durch den illegalen Wildtierhandel massiv“, sagte Weissenböck. „Wir brauchen hier europaweit viel strengere Gesetze und vor allem eine Positivliste, die genau festlegt, welche Tierarten auch privat gehalten werden dürfen.“
Wir brauchen hier europaweit viel strengere Gesetze und vor allem eine Positivliste, die genau festlegt, welche Tierarten auch privat gehalten werden dürfen.
Veronika Weissenböck, Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin
Initiative „Pelzfreies Europa“
Polarfüchse werden auch nach wie vor in Europa jährlich zu Hunderttausenden für die Gewinnung ihres Pelzes gezüchtet. Daher hat eine Koalition von Tierschutz-NGOs im Mai die europäische Bürgerinitiative (EBI) „Pelzfreies Europa“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative, an der auch Vier Pfoten beteiligt ist, ist ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Pelztieren zum Zweck der Pelzgewinnung.
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