„Nachholeffekte“

Krankenkassen erwarten heuer höheren Verlust

Wirtschaft
16.11.2022 13:17

Österreichs Krankenkassen erwarten für 2022 einen höheren Verlust als noch im August. Hintergründe sind die Teuerung, der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise. Konkret rechnen die Krankenkassen mit einem Defizit von 356, 8 Millionen Euro.

Im August waren sie noch von 337,8 Millionen Euro ausgegangen. Im kommenden Jahr soll der Verlust weiter steigen. Defizite werden auch für die Jahre 2024 bis 2026 erwartet, wobei das Kassenminus 2026 „nur“ mehr 145 Millionen Euro betragen soll.

Der Co-Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, verströmte dennoch Zuversicht: „Die Sozialversicherung ist auch in fordernden Zeiten das stabile Fundament und der verlässliche Systempartner. Wir werden unseren Weg, den wir mit der Reform gestartet sind, konsequent fortsetzen und die digitale Transformation und die Harmonisierung weiter aktiv betreiben“, sagte er in einer schriftlichen Stellungnahme.

ÖGK: „Corona-bedingte Nachholeffekte“
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) sprach in einer Aussendung von unerwarteten Preissteigerungen aufgrund höherer Energiekosten. Gleichzeitig würden sich Corona-bedingte Nachholeffekte bemerkbar machen. Die ÖGK als bei weitem größter Träger hat das vergangene Jahr mit einem Minus von 92,2 Millionen Euro abgeschlossen. Heuer soll es auf 176,7 Millionen Euro anwachsen. „Unter der Voraussetzung einer stabilen Arbeitsmarktentwicklung ist für die ÖGK ab 2024 eine ausgeglichene Bilanz möglich“, wurde aber betont.

Das größte Defizit der drei Träger hatte im Vorjahr die BVAEB der Beamten, Eisenbahner und Bergleute mit 141,5 Millionen Euro. Dieses soll heuer noch ansteigen, aber dann kontinuierlich zurückgehen. Die SVS der Selbstständigen und Bauern konnte im Vorjahr hingegen noch ein Plus von 115,5 Millionen Euro verbuchen. Für 2022 wird ebenfalls ein Überschuss prognostiziert, der jedoch deutlich geringer ausfällt (15,4 Millionen Euro). Die kommenden Jahre seien durch die aktuellen globalen und volkswirtschaftlichen Entwicklungen „komplex zu kalkulieren“, sagte Obmann Lehner.

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