Die norditalienische Region Venetien macht Druck, damit die Bobbahn in Igls bei Innsbruck als Austragungsstätte der Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele 2026 genutzt wird. Diese finden in Mailand und Cortina d‘Ampezzo statt. In Cortina soll eine seit 2008 geschlossene Bobbahn renoviert werden. Die Renovierungskosten seien jedoch zuletzt aufgrund der Inflation und der Energiekrise von 61 Millionen Euro auf 85 Millionen Euro gestiegen.
So argumentiert Luca Zaia, Präsident der Region Venetien, zu der die Berggemeinde Cortina gehört. Da in Italien die Zahl der Rodel- und Bob-Athleten gering sei, sei es sinnvoll, die 90 km Luftlinie von Cortina entfernt liegende Bobbahn in Igls zu nutzen, statt die Bahn in Cortina zu renovieren, schrieb Zaia in einem Brief an die Stiftung Mailand-Cortina, die mit der Organisation der Olympischen Winterspiele beauftragt ist, und an den neuen Sportminister Andrea Abodi.
Debatte in Italien entfacht
Zaias Vorschlag sorgt für Diskussionen, da die Winterspiele ohnehin in zwei norditalienischen Regionen - Venetien und Lombardei - und in acht verschiedenen Ortschaften ausgetragen werden. Sollte jetzt auch Igls eingebunden werden, könnte dies zu zusätzlichen organisatorischen Herausforderungen führen, berichtete die römische Tageszeitung „Il Messaggero“.
Winterspiele kosten Milliarden
1,4 Milliarden Euro hat die italienische Regierung bereits für die Winterspiele locker gemacht, die 2,1 Milliarden Euro kosten sollten. 500 Millionen Euro hofft sie, dank Sponsoren einzutreiben. Italien hatte bereits die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin organisiert.
Mit dem Thema der Bobbahn in Igls muss sich jetzt der Manager Andrea Varnier kümmern, der vergangene Woche zum neuen Geschäftsführer der Stiftung Mailand-Cortina 2026 aufgerückt ist. Der 58-jährige Varnier, Ex-CEO der Gesellschaft Costa Edutainment, kommt aus der Medienbranche.
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