„Kein Schnäppchen“

Druck erhöht: Erneut Demos für mehr Gehalt

Wien
16.11.2022 14:28

Demos in Wien und Salzburg: Mit Protestmärschen ist der Druck der Gewerkschaft auf die Gehaltsverhandlungen im Handel am Mittwoch weiter verstärkt worden. Laut Gewerkschaftsangaben machten in Wien rund 1000 Beschäftigte, unter ihnen viele Betriebsräte, ihrem Ärger über das Angebot Luft. Schon bei den Betriebsversammlungen vergangene Woche war die Stimmung sehr aufgeheizt gewesen.

Das Angebot der Arbeitgeber - vier Prozent mehr Gehalt plus Einmalzahlung - wurde abgeschmettert. „Handelsangestellte sind kein Schnäppchen“, so die Gewerkschaft. Das wäre ein „großer Kaufkraftverlust für alle Beschäftigten“, sagte Gewerkschafterin Barbara Teiber nach Ende eines Demozugs in Wien zur APA. 

Die Arbeitnehmervertreter wollen ein Gehaltsplus von zehn Prozent sehen. Angesichts der Rekordteuerung müsse eine ordentliche Gehaltserhöhung für die mehr als 400.000 Handelsbeschäftigten herausschauen. Von der höheren Kaufkraft würden die Händler auch profitieren, meinte Teiber.

Einmalzahlung wird abgelehnt
Die Arbeitgeber bieten derzeit einen Lohn- und Gehaltsanstieg von vier Prozent plus eine Einmalzahlung. Damit würde bei einem Mindestlohn von 1900 Euro brutto eine steuerfreie Prämie von 756 Euro anfallen, was in dieser untersten Lohngruppe plus 10,56 Prozent bedeute, hatte Handelsobmann Rainer Trefelik zuletzt argumentiert. Die Gewerkschaft lehnt Einmalzahlungen aber ab.

Am 22. November treffen sich die Sozialpartner bereits zum vierten Mal, um über einen neuen Kollektivvertrag zu verhandeln. Ein offener Einkaufssonntag im Advent, wie ihn zuletzt Einkaufszentrumsbetreiber Richard Lugner gefordert hat, sei überhaupt kein Thema, sagte Gewerkschafterin Teiber. Auch sonst seien anderen Themen, wie die Zuschlagsregelungen im Handel, in den Hintergrund gerückt. „Angesichts der Inflation geht es nur ums Geld“, so Teiber.

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