Hohe Energiepreise

Österreich: „Magere Jahre“ mit viel Inflation

Wirtschaft
16.11.2022 17:15

Die hohen Energiepreise dürften das Wachstum in Österreich nicht nur kurz-, sondern auch mittelfristig dämpfen. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) wird es 2023 zu einer Stagflation - also hoher Inflation bei geringem Wachstum - kommen. Danach wird die heimische Wirtschaft nur schleppend wieder in Schwung kommen - von 2023 bis 2027 wird mit einem jährlichen BIP-Wachstum von durchschnittlich nur ein Prozent gerechnet. Die Strom- und Gaspreise bleiben rund vier bis fünfmal so teuer wie vor 2020. 

Für das kommende Jahr rechnet das Wifo mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent. Die hohen Energiepreise würden die Produktionsmöglichkeiten und die Wettbewerbsfähigkeit vor allem energieintensiver Unternehmen einschränken, so die Experten.

Gleichzeitig würden die hohen Preise die Kaufkraft und damit den Konsum dämpfen. Der reale private Konsum dürfte 2023 nur um moderate ein Prozent wachsen.

Teuerung von 6,5 Prozent erwartet
Zu dem schwächelnden Wachstum kommt 2023 aufgrund der Energiepreise eine weiterhin hohe Inflationsrate. Erwartet wird eine Teuerung von 6,5 Prozent. Es kommt also zu einer sogenannten Stagflation. Danach sollten die Energiepreise und damit die Teuerung zwar wieder etwas sinken, bis 2027 wird aber immer noch mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent gerechnet.

Das mittelfristig schwächelnde Wachstum dürfte sich auch auf die Beschäftigungsdynamik niederschlagen. Jährlich wird ein Plus von 0,8 Prozent bei den unselbstständig Beschäftigten prognostiziert. Die Arbeitslosenquote dürfte indessen von 6,7 Prozent im Jahr 2023 auf 6,4 Prozent im Jahr 2027 sinken.

Zu dem schwächelnden Wachstum kommt 2023 aufgrund der Energiepreise eine weiterhin hohe Inflationsrate. Erwartet wird eine Teuerung von 6,5 Prozent. (Bild: studio v-zwoelf - stock.adobe.co)
Zu dem schwächelnden Wachstum kommt 2023 aufgrund der Energiepreise eine weiterhin hohe Inflationsrate. Erwartet wird eine Teuerung von 6,5 Prozent.

Bei der Staatsverschuldung sieht das Wifo eine Verbesserung der Quote aufgrund der Ausweitung des nominellen BIP von 74,1 Prozent im Jahr 2023 auf 67,8 Prozent für 2027. Auch die Neuverschuldung werde sich laut der Prognosen bis 2027 bei 1,3 Prozent des BIP einpendeln. Für 2023 wird noch eine Neuverschuldung von 1,7 Prozent erwartet.

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