Vernachlässigung

Müssen Tiere in Österreich wirklich so leben?

Vollspaltenböden, keine Einstreu, kein Platz, alles voller Kot: Der „Verein gegen Tierfabriken“ zeigt einen Rinder-Betrieb in Kennelbach (Vorarlberg) an. Auch die Tierschutz-Ombudsfrau des Landes wurde informiert.

Es sind Bilder, die einem den Magen umdrehen: Völlig verdreckte Kühe, mit Kot verkrustetes Fell und das Ganze auch noch auf Vollspaltenböden ohne jede Einstreu. So müssen rund 17 Mastrinder auf einem Hof in Kennelbach dahinvegetieren.

Grobe Tiervernachlässigung
Gemeldet wurde der Fall von grober Tiervernachlässigung, Sandy P. Peng vom „Verein gegen Tierfabriken“. Sie ist erschüttert: „Wer Tiere hält, muss sie auch versorgen. Dazu gehört eben auch die Reinigung der Stallflächen oder der Tiere selbst, wenn das nötig ist.“ Und nötig ist es offensichtlich.

Illegale Haltung
Der eigentliche Skandal an dem Fall ist aber, dass es nach wie vor legal ist, Mastrinder auf Vollspaltenböden zu halten - ohne jede Einstreu. Rechtlich belangt werden könnte der Tierhalter nur, weil er keine trockenen Liegeflächen im Stall zur Verfügung stellt. Nicht mal dieses Mindestmaß an tierfreundlichem Ambiente ist in Kennelbach vorzufinden.

Die Bezirkshauptmannschaft und die Tierschutz-Ombudsfrau wurden informiert und der Betrieb angezeigt. Aus der Bezirkshauptmannschaft heißt es dazu, dass die Anzeige zwar eingegangen sei, aber noch nicht bearbeitet werden konnte. Das wird wohl noch ein paar Tage dauern.