Endlich wieder ohne Einschränkungen auf die steirischen Christkindlmärkte. Fast, denn beim Strom muss heuer genau hingeschaut werden. Für Besucher kann es außerdem teuer werden ...
Kein 2G, kein Einlass-Stopp, kein „Glühwein to go“. An Corona-Maßnahmen oder Lockdowns verschwendet man heuer keinen einzigen Gedanken. Dafür an Energiesparen und Teuerungen.
Kerzenlicht und reduzierte Weihnachtsbeleuchtung
In der Landeshauptstadt startet man Freitag (18.11.) sogar im Dunkeln in die erste Adventmarkt-Woche: „Wir schalten die Weihnachtsbeleuchtung erst ab 25. 11. ein, und dann kürzer als sonst, von 16 bis 22 Uhr“, so Holding-Graz-Sprecher Gerhard Zaczek-Pichler. Damit spare man 30 Prozent Strom. Wie sich das auf die Kosten auswirkt, sei schwer abschätzbar.
In Mariazell, wo der allererste steirische Markt schon gestern von den Wiener Sängerknaben eröffnet wurde, wird sogar jeden Freitag ganz auf künstliches Licht verzichtet: „Wir haben Laternen und Kerzen stattdessen“, sagt Veranstalter Andreas Schweiger. Sollte der Versuch gut ankommen, „forcieren wir den Kerzenlichtabend in den nächsten Jahren überhaupt.“ Auch die Basilika wird dort nur noch bis am späten Abend statt die ganze Nacht erstrahlen, der Markt an sich ist etwas kompakter als in den Vorjahren.
Feuerschalen und Wärmeflaschen halten Gäste warm
Heizschwammerln werden heuer sowohl in Bruck an der Mur (Start 17.11. am Schlossberg) als auch in Fürstenfeld (Start am 25. 11.) ganz durch Feuerschalen ersetzt. Beide Orte haben Beleuchtungszeiten ebenso verkürzt. „Wir haben außerdem vor zwei Jahren schon auf LED umgestellt“, so Barbara Wagner vom Fürstenfelder Stadtmarketing. Die Vorteile: Kosten von nur 33 Euro pro Tag und 15 Prozent Verbrauch von früher.
Diesen Vorteil nutzt großteils auch das obersteirische Pürgg, wo der Traditionsmarkt nach dem Ausfall der letzten beiden Jahre wieder am ersten und zweiten Adventwochenende stattfindet. Um Gäste warm zu halten, setzt man man auch am Grazer Schloßberg alternativ auf Pelletsfässer, Wärmeflaschen werden am Mariahilferplatz verteilt.
Wir hatten natürlich selbst Bedenken wegen der Teuerungen, ob wir uns heuer drübertrauen sollen. Nachdem ich aber gestern gesehen habe, wie viel in der Innenstadt los ist und gehört habe, wie gut die Buchungslage ist, habe ich Hoffnung.
Sylvia Györfy
Knapp fünf Euro für ein Vierterl Glühwein in Graz
Alternativen gibt es wohl auch, weil sich Standbetreiber die hohen Strompreise nicht antun wollen. Weniger Kocher zu verwenden, sei für viele keine Option, wenn das Angebot gleichbleiben soll. Darum müssen Mehrkosten bei den Kunden abgefangen werden – wenn in der Steiermark auch geringer als in anderen Bundesländern.
Spitzenwert: Am Grazer Hauptplatz und Eisernen Tor berappt man für ein Vierterl Glühwein 4,50 € (plus 2 € Häferl-Einsatz). „Damit fangen wir die Steigerungen mit Müh und Not ab“, rechtfertigt das Marktverantwortlicher Christoph Katschner. Für nur 0,2 Liter zahlt man in Leoben 4 € (Start: 25.11), hingegen kostet Glühwein in Fürstenfeld nur bis zu 3,50 € – weil er selbstgemacht ist und die Stadt mithilft. Die Standgebühren sind gleichgeblieben, die Zahl der Aussteller ist gleichgeblieben.
In der Landeshauptstadt kostet ein Viertel Glühwein am meisten: 4,50 € am Hauptplatz und Eisernen Tor. In Leoben blättert man 4 € für 0,2 l hin.
In Bruck ist sie gestiegen, weiß Erich Weber vom Stadtmarketing: „Sie konnten viel produzieren, das Interesse ist groß.“ Deshalb werden in Graz heuer wieder rund zwei Millionen Besucher erwartet - so viele wie vor Corona.
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