Totaler Ausraster

Nachbarn mit Messer bedroht: 18 Monate Haft

Der Angeklagte ist in der Slowakei 25-fach vorbestraft.

(Bild: Chantall Dorn, Krone KREATIV)

Viel Alkohol im Blut und sich nicht im Griff: So könnte man die verhängnisvolle Aktion eines 40-jährigen Angeklagten vor ein paar Wochen in Hard in Vorarlberg zusammenfassen. Am Donnerstag wurde der Fall im Prozess am Landesgericht Feldkirch nüchtern aufgearbeitet - 18 Monate Gefängnis.

„Ich kann mich an nichts erinnern. Ich weiß nur, dass ich in einer Arrestzelle aufgewacht bin und vorher ziemlich viel Alkohol getrunken habe." Wie viel genau, wird im Prozess nicht erwähnt. Fakt ist, dass der angeklagte Schluckspecht Anfang Oktober einen netten Abend unter Freunden gesprengt, mit zwei Küchenmessern bewaffnet, den Nachbarn bedroht und einen Polizeieinsatz ausgelöst hat. Doch der Reihe nach. In der Arbeiterunterkunft treffen sich ein paar Kollegen in der Wohnung des Angeklagten. Man scherzt, lacht, isst und trinkt. Letzteres recht ausgiebig.

Als im Laufe des Abends die Zungen gelöster, die Witze schlechter und wohl auch übergriffiger werden, eskaliert die Situation und die Herrschaften geraten sich in die Haare. Worauf einer der Gäste zurück in seine Wohnung nebenan flüchtet. Blind vor Wut schnappt sich der Slowake zwei Küchenmesser und hämmert gegen die Tür des Geflüchteten. Er droht ihm, seine Frau und die Kinder umzubringen, sollte er nicht öffnen. Als der Familienvater schließlich rauskommt, setzt es auch schon einen Faustschlag ins Gesicht des Mutigen. Ein anderer Gast überwältigt schließlich den Angreifer und kann so weitere Attacken mit Flasche und Faust verhindern.

Drohung auch gegen Beamte
Als die Polizei schließlich eintrifft, wehrt sich der Beschuldigte gegen seine Verhaftung. Droht den Beamten sogar, ihnen die Kehlen aufzuschlitzen. Trotzdem endet der Abend schließlich in der Arrestzelle. Im Prozess entschuldigt sich der in der Slowakei 25-fach vorbestrafte dann doch bei den Opfern. Was zwar einen kleinen Milderungsgrund darstellt. Da er aber die Todesdrohungen mit einer Waffe begangen hat, darf er jetzt rechtskräftig im Gefängnis 18 Monate über Recht und Unrecht nachdenken.