Eine aktuelle Umfrage ergibt: Die Menschen würden mehrheitlich die aktuelle Regierung gegen Nichtpolitiker austauschen. Frischer Wind ist gefragt. Für neue Bewegungen ist viel möglich.
Die Regierung taumelt von einer Ecke in die andere. Jüngster Volltreffer: eine repräsentative Gallup-Umfrage. 56 Prozent wollen, dass Türkis-Grün Platz macht für ein Expertenkabinett. 31 Prozent sind für eine Dauerlösung (Grafik). Gallup-Leiterin Andrea Fronaschütz: „Die Leute wollen Politik, aber ohne Politiker.“
Experten-Regierung war beliebt
Das gab es schon einmal. Nach Ibiza unter Kanzlerin Brigitte Bierlein für einige Monate. Die Regierung verwaltete nur, doch war sie beliebt. Laut Gallup würden zudem 63 Prozent eine Partei wählen, die wie ein frischer Wind durchs Land fegt. Bei der Qualifikation von Regierungspersonal zählt vor allem Expertise durch berufliche Erfahrung.
„Der Furor ist nachvollziehbar“, sagt Politikberater Thomas Hofer. Skandale, Affären, mutmaßlich schlechtes Krisenmanagement. All dies verursache Frust. Hofer gibt zu bedenken, dass Expertise allein zu wenig sei. „Politik ist ein schweres Handwerk. Das muss man lernen.“ Er nennt Wirtschaftsminister Martin Kocher als positives Beispiel. Der Ökonom hat auch gute Werte. Hofer: „Einerseits wollen wir Politiker ohne Zuverdienst, andererseits sollen sie Berufserfahrung haben.“ Fest stehe: „Für Neues ist viel Platz. Auch auf der linken Seite, wie Dominik Wlazny (Bierpartei) zeigt.“
Eine ältere Umfrage von Christoph Haselmayer (IFDD) bestätigt diese Erkenntnisse. Mehr als 40 Prozent hätten demnach eine Bewegung ohne aktive Politiker gewählt. Thomas Hofer: „Der Wartesaal ist am besten gefüllt.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.