Es war Sabotage!
Sprengstoffreste an Nord-Stream-Leitungen gefunden
Die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee wurden durch Sprengstoff hervorgerufen. Die schwedische Staatsanwaltschaft hat nach Abschluss der Untersuchungen nun Beweise für eine Sabotage gefunden: Sprengstoffreste!
Die fortgeschrittenen Analysearbeiten würden fortgesetzt, um sicherere Rückschlüsse rund um den Vorfall ziehen zu können, sagte der mit den Voruntersuchungen betraute Staatsanwalt Mats Ljungqvist am Freitag. Die Zusammenarbeit der schwedischen Behörden mit Kollegen aus Deutschland und Dänemark habe exzellent funktioniert, betonte der Chefermittler. Wie berichtet, wurden russische Experten aus den Ermittlungen ausgeschlossen. In einer Protestnote teilte Moskau mit, dass man die Ermittlungsergebnisse aus diesem Grund nicht anerkennen werde.
Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden, jeweils zwei davon in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Bereits kurz danach wurde weitgehend Sabotage als Grund angenommen.
Durch die Pipeline Nord Stream 1 hatte Russland bis zum Lieferstopp Gas aus Sibirien nach Deutschland und in weitere europäische Länder gepumpt. Nord Stream 2 wurde wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine nie in Betrieb genommen. Russland bestreitet, für die Lecks verantwortlich zu sein. Ein offizieller Schuldiger ist aber noch nicht genannt worden.
„Dunkle Schiffe“ vor Detonationen in der Nähe
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das US-Unternehmen SpaceKnow kurz vor den mutmaßlichen Sabotageakten offenbar zwei „Dunkle Schiffe“ in der Nähe der beiden Gaspipelines in der Ostsee entdeckt hatte, deren automatisches Identifizierungssystem AIS abgeschaltet war. Dass die Schiffe, die laut Angaben von SpaceKnow etwa 130 bzw. 95 Meter lang waren, offensichtlich ihre Routen bzw. ihre jeweiligen Standorte verschleiern wollten, sei verdächtig, erklärte der Geschäftsführer der Firma, Jerry Javornicky, gegenüber der Computerzeitschrift „Wired“. Man habe die Daten daher auch an die NATO übermittelt.
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