Michael Mann, Juniorchef der gleichnamigen Wiener Traditionsbetriebs, deckelt den Brotpreis und zahlt Mitarbeitern im November eine Sonderprämie.
Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Und das soll sich jeder leisten können. Daher zieht Michael Mann, Junior-Chef der gleichnamigen Traditionsbäckerei, einen „Preisdeckel“ ein. Ein Kilo Hausbrot kostet in den 85 Wiener Filialen bis zumindest Ende Jänner 2,50 Euro (statt 3,85 Euro). „Gewinn machen wir damit keinen“, erzählt der 44-Jährige der„Krone“. „Aber ich hoffe natürlich, dass der eine oder andere Kunde noch was anderes bei uns kauft.“
Ein soziales Herz, gepaart mit Geschäftssinn. Das zeigt der gelernte Bäcker, der seit 2018 das Unternehmen in der fünften Generation führt, auch bei den Mitarbeitern.
Jeder Vollzeitangestellte erhält im November eine Prämie von 300 Euro netto zusätzlich als eine Art Teuerungsausgleich (Teilzeitkräfte und Lehrlinge aliquot). Natürlich soll das auch die Zufriedenheit heben. Denn Personalnot herrscht überall. „Wir suchen 50 weitere Mitarbeiter. Dass selbst in der Produktion ein ständiges Kommen und Gehen ist, hat es früher nicht gegeben“, so der Juniorchef, der mit seinem Vater Kurt die Geschicke der Firma leitet.
Der Mann:
85 Filialen in Wien
850 Beschäftigte
Familienbetrieb in 5. Generation
Um die Attraktivität zu steigern, hat der Betrieb die Lehrlingsgehälter heuer um 40 Prozent angehoben. „Im dritten Lehrjahr bekommt man fast 1400 Euro brutto.“ Dabei hat die Bäckerei selbst mit hohen Strom- und Gaskosten zu kämpfen. Mann: „2019 haben wir 1,2 Millionen gezahlt, heuer 2,4 Millionen und nächstes Jahr rechnen wir mit 4,4 Millionen Euro.“ Hätte die Firma nicht so eine schlanke Struktur und gut gewirtschaftet, wäre das existenzbedrohend.
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