Gefährlich unterwegs sind Täter auf Straße, die für Pkw nicht erlaubt ist. Bürgermeister Hannes Igler sucht nach einer Lösung, es gab Gespräche, doch die Strecke kann nicht einfach gesperrt werden.
Als die Corona-Krise ausgebrochen ist und sich auf ihrem Höhepunkt befand, hatten Betonblöcke der ungarischen Behörden auf dem Grenzübergang bei Neckenmarkt die Straße blockiert. An den tonnenschweren Hindernissen führte kein Weg vorbei. Sobald die strikten Vorschriften gelockert werden konnten, verschwand die Sperre. Die Straße ist längst wieder frei, offiziell dürfen sie aber nur Landwirte, Motorradlenker, Radfahrer und Reiter benutzen.
Schlepper rasen durch Ort
Etliche Pendler halten sich nicht daran. Die Autolenker müssen mit einer Strafe rechnen, da die Polizei stichprobenartige Kontrollen durchführt. Immer wieder sind auf der Strecke aber auch Schlepper mit Flüchtlingen im Kastenwagen unterwegs. Oft steigen die Täter voll aufs Gas, düsen im Höllentempo durch Neckenmarkt. Besorgte Bewohner steigen auf die Barrikaden.
„Die rücksichtslose Fahrweise der Schlepper ist gemeingefährlich“, wird Alarm geschlagen. Nach einer Lösung sucht Bürgermeister Hannes Igler. „Mit dem Bundesheer, der Landesregierung und dem Ministerium gab es Gespräche. Doch die Straße kann für Autos nicht so einfach gesperrt werden, denn das widerspricht den bilateralen Abkommen, wurde von höchster Stelle mitgeteilt“, erklärt der Ortschef.
Schwellen auf der Straße?
Ein anderer Vorschlag lässt sich ebenfalls nicht umsetzen: Da zwischen Bewohnern aus Neckenmarkt und jenen aus der Nachbargemeinde Harka in Ungarn enge Verbindungen bestehen, hat Igler um Ausnahmen im Grenzverkehr ersucht. Vergebens, diese Hilfestellung verstößt wiederum gegen das Gleichheitsgesetz, wie das zuständige Ministerium aufklärte. Derzeit überlegt der Bürgermeister, auf dem Grenzübergang Straßenschwellen errichten zu lassen, um Raser einbremsen zu können.
„Es ist unerklärlich“
Endstation ist schon jetzt für so manchen Schlepper. Erst am vergangenen Montag war ein Täter in einem auffällig lackierten BMW gestoppt worden. Neben diesem Boliden steht an der Grenze ein sichergestellter Kastenwagen für eine ganze Gruppe von Flüchtlingen. Verwundert über rotweißrote Asylpolitik zeigt sich ein ungarischer Polizist: „Es ist unerklärlich, was Österreich den Migranten bietet: Essen, Quartier, Taschengeld, Internet, Handy und TV. Und dafür muss man nicht einmal arbeiten gehen.“
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