Die Frankenburgerin Lena Göbel ist wie ein Rockstar unter den heimischen, bildenden Künstlern. Sie zeigt in der Galerie 422 in Gmunden großartige, wilde, kraftvolle Holzschnitte, in denen sie eine ganz eigene Welt entwirft. Als zweiter im Bunde tritt der Tiroler Bildhauer Maximilian Bernhard auf, der lieber große Objekte erschafft, die nicht für jedermann sind.
Lena Göbel kämpft im Holzschnitt mit großer Energie und Schaffenskraft um eine neue Ästhetik. Sie will die traditionelle Technik aus biederen Erscheinungsmustern herauslösen, will sie völlig befreien. Darum holt sie aus breiten Birnbaumbrettern wilde Tiere und mystische Gestalten hervor, löst kantige Landschaften in Abstraktion auf und bringt farbkräftiges Leben ins Schwarzweiß.
Das Mensch-Sein an der Schnittstelle zwischen Gestern und Heute in all seinen Facetten und Beziehungen zu anderen zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Werk.
Sprung nach oben
Die Ausstellung in der Galerie 422 ist mit „Mühsam ernährt sich das Eichhorn“ betitelt. Ja, Kunst mag ein zähes Brot sein. Doch Göbel, die zuletzt den Anton Faistauer Preis des Landes Salzburg erhalten hat, schaffte längst den Sprung in die obere Nachwuchsliga.
Klammern und Kran
Für Maximilian Bernhard könnte es mühsamer bleiben, denn seine Kunst ist schwergewichtig. Er baut Objekte aus Beton, Gips, Ton, ringt den blockähnlichen Gebilden Strukturen zwischen Archaik und modernen Baustoffen ab. Metallklammern bändigen die Skulpturen, für die man einen kleinen Kran braucht, will man sie im Wohnzimmer aufstellen.
Immerhin: Eine stimmige Werkpräsentation eines ungewöhnlichen Duos.
bis 26. 11.; www.galerie422.at
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